Geschmortes Huhn in Rotwein – unzählige Varianten des Klassikers
Kenner werden es sicherlich bemerkt haben, aber dieses Rezept hat einige Unterschiede zum wirklich klassischen Coq au Vin. Zum einen marinieren wir das Fleisch nicht, zum anderen nutzen wir nur die Oberschenkel statt eines ganzen Hähnchens, welches zuerst halbiert und dann in Viertel geschnitten wird.
Da frische Perlzwiebeln nur schwer erhältlich sind, nutze ich je nach Laune gelbe Zwiebeln oder Schalotten als Ersatz.
Geschmacklich macht das keinen gewaltigen Unterschied, sondern dient lediglich der Vereinfachung. Zwar bringt das Marinieren mehr Geschmack ins Fleisch, dauert jedoch auch einen ganzen Tag und in den Schenkeln steckt der meiste Geschmack und sie bleiben deutlich saftiger als beispielsweise die Brust.
Coq au Vin richtig zubereiten: Speck und Pilze nicht mitschmoren
Einer der häufigsten Fehler bei der Zubereitung findet man teilweise sogar in anerkannten Kochbüchern. Hier werden Speck und Pilze allzu oft gerne zum Schmoren dazugegeben. Dadurch wird der Speck jedoch zäh, während sich die Pilze mit der Sauce vollsaugen und zu unansehnlichen, schrumpeligen Klumpen verkochen.
Daher gilt: Zuerst das Hähnchenfleisch mit dem Wurzelgemüse schmoren und die Pilze und den Speck erst am Ende auf den Teller geben.
Welchen Wein trinkt man zu Coq au Vin?
Traditionellisten werden hier ausschließlich zu einem Pinot Noir aus dem Burgund greifen – was mittlerweile allerdings auch seinen Preis hat. Ein deutscher Spätburgunder tut es daher genauso gut. Allerdings solltest du darauf achten, dass du nicht zum billigsten Vertreter im Regal greifst und am besten finden gleich zwei Flaschen ihren Weg in deinen Einkaufswagen, denn der Wein, mit dem wir kochen, eignet sich auch hervorragend als Begleiter zum Gericht.
Doch es muss nicht immer Pinot sein! Ganz persönlich bevorzuge ich sogar einen fruchtigen Merlot für mein persönliches Coq au Vin Rezept. Dieser bringt mehr Fülle und Substanz in die Sauce und macht das Gericht noch herzhafter.
Extrem tanninhaltige Weine wie einen Cabernet Sauvignon solltest du jedoch meiden, da sich der Gerbstoffgehalt beim Einkochen erhöht und das Gericht schnell bitter wirken lässt.
Wenn du dich einfach nicht für einen Pinot begeistern kannst und dennoch einen leichten, fruchtigen Rotwein zu deine Soße suchst, empfehle ich dir einen Gamay aus dem Beaujolais.
Welche Beilagen passen zum Coq au Vin?
Das Beste an diesem Gericht ist, dass sich die Beilagen bereits darin befinden. Das Schmorgemüse aus Zwiebeln, Karotten und Champignons lässt sich jedoch je nach Belieben erweitern. So finden sich in einigen Rezepten auch Kartoffeln oder Staudensellerie.
Wenn es dir jedoch primär darum geht, die leckere Rotweinsoße in Szene zu setzen, eignen sich Bandnudeln, frisch aufgebackenes Baguette oder ein selbstgemachtes Kartoffelpüree hervorragend.
Tatsächlich eignen sich gleich eine ganze Reihe von Beilagen für das leckere Coq au Vin.
Muss ich das Hähnchen wirklich marinieren?
Auch hier sollten traditionsbewusste jetzt eher weghören. Meine Erfahrung zeigt, dass das Fleisch durch die Marinade zwar mehr Geschmack bekommt, aber nicht in dem Maße, dass sich der Aufwand dafür lohnt – zumindest nicht im Alltag.
Aus diesem Grund verzichte ich bei meiner Version bewusst auf das Marinieren und auch auf das doppelte Schmoren. Beim Coq au Vin handelt es sich um ein einfaches Gericht, das meiner Meinung nach auch einfach zu kochen sein sollte. Wer es fancy mag, kann sich natürlich einen echten Hahn besorgen und einen teuren Burgunder in den Topf geben und sich zwei Tage mit dem Gericht beschäftigen.
Coq au Vin in welchem Topf zubereiten?
Prinzipiell kannst du das Gericht in jedem herkömmlichen Topf zubereiten. Allerdings gelingt es in Brätern bzw. Schmorrtöpfen deutlich besser, da diese die Hitze besser verteilen. Solltest du einen Induktionsherd besitzen, achte darauf, dass dein Bräter induktionsgeeignet ist.
Kann man Coq au Vin einfrieren?
Ja, du kannst dein leckeres Coq au Vin problemlos einfrieren. Dafür solltest du es nach dem Kochen vollständig abkühlen lassen und in einen luftdichten Behälter geben. Achte hierbei darauf, dass du den Behälter nicht überfüllst, damit sich die Flüssigkeit beim Einfrieren ausdehnen kann. Meine Empfehlung: Gib das Gericht portionsweise in verschließbare Gefrierbeutel, streiche diese flach und lege sie in den Gefrierschrank – Beschriften nicht vergessen! So hast du immer eine Portion zur Hand und durch die flache Form friert das Gericht schneller durch und lässt sich wunderbar in der Gefriertruhe stapeln. Lediglich die Pilze solltest du nicht einfrieren und immer frisch zubereiten.