Quittengelee selber machen: Darauf solltest du achten!
Eigentlich musst du bei dem Rezept nichts Spezielles beachten. Unbedingt den Flaum von der Schale schrubben. Dieser enthält ätherische Öle die dafür sorgen, dass das Gelee einen bitteren Geschmack bekommt. Auch die Kochzeit deiner Quittenstücke kann sich von unserer Angabe unterscheiden, da es hier stark auf die jeweilige Quittensorte ankommt. Koche sie also so lang, bis die Stücke weich sind aber nicht zerfallen.
Achte unbedingt darauf deine Einmachgläser* zu sterilisieren, um eine möglichst lange Haltbarkeit zu gewährleisten. Koche sie dafür für mindestens 10 Minuten mit Wasser aus und vergiss die Deckel nicht. Um ein springen der Gläser zu vermeiden, solltest die sie noch heiß befüllen und sie langsam abkühlen lassen. Versuche auf gar keinen Fall das Abkühlen zu beschleunigen, indem du sie in kaltes Wasser tauchst.
Selbst gemachtes Quittengelee: Welche Gewürze eignen sich?
Dein selbst gemachtes Quittengelee kannst du mit diversen Gewürzen eine persönliche Note verleihen und sein Geschmack verfeinern. Hier einige Gewürzinspirationen für dich:
- Zimt
- Vanille
- Nelken
- Kardamom
- Ingwer
- Sternanis
- Cognac
- Piment
- Zitronen-/Limettenabrieb
Wie viel und welche Gewürze du verwendest hängt dabei stark von einem eigenen Geschmack ab. Experimentieren lohnt sich!
Warum Quittengelee nicht fest wird: Gründe und Lösung
Quitten enthalten eine gehörige Menge natürliches Geliermittel, weswegen es nur in seltenen Fällen dazu kommen sollte, dass dein Gelee nicht anzieht. Allerdings unterscheidet sich der Pektingehalt nach Quittensorte, Erntezeitpunkt und auch die richtige Zubereitung ist entscheidend für das Gelingen. Sollte Omas Rezept für Quittengelee mal nicht gelingen, lässt es sich jedoch leicht retten. Schauen wir uns jedoch zunächst die Gründe dafür an, aus denen dein selbst gemachtes Gelee nicht fest wird.
Hast du zu viel Wasser beim kochen der Quitten genutzt? Achte darauf, dass die Fruchtstücke gerade so mit Wasser bedeckt sind. Solltest du dafür weniger Wasser benötigen als im Rezept angegeben, ist das kein Problem. Solltest du zu viel Wasser genutzt haben, kannst du den stärker einkochen und du den Gehalt an Pektin erhöhen.
Du hast die Quitten zu kurz gekocht. In vielen Rezepten liest man, dass die Quittenstücke für circa 30 Minuten garen sollten. Allerdings hängt die tatsächlich benötigte Zeit stark von der jeweiligen Sorte ab. So haben Apfelquitten (eher rundlich) ein deutlich härteres, dafür aromatischeres Fruchtfleisch als ovale Birnenquitten und benötigen nicht selten 60 Minuten, bis ihr Fruchtfleisch weich ist und sich genügend Pektine aus den Früchten gelöst haben. Ist dir das passiert, kannst du auf Gelierzucker oder auf natürliches Geliermittel (im Handel erhältlich) zurückgreifen.
Du hast die Quitten geschält und/oder Kerngehäuse entfernt. Vor allem in der Schale und im Gehäuse findet sich der höchste gehalt an Pektinen. Indem du diese entfernst, verringert sich auch der Pektingehalt in deinem Saft. Aus diesem Grund musst du in diesem Fall häufig auf Gelierzucker oder Pektin aus dem Handel zurückgreifen, um dein Gelee die gewünschte Konsistenz zu verleihen.
Die Früchte wurden zu reif geerntet und besitzen dadurch einen deutlich niedrigeren Pektingehalt. (siehe unten)
Nicht selten ist es eine Kombination der oben genannte Gründe, sollte das Gelee einmal nicht fest werden. In den meisten Fällen lässt es sich jedoch recht einfach retten. In fast allen Fällen kannst du mit Gelierzucker oder Apfelpektin dein Gelee retten.
Bedenke: Selbst gemachte Gelees brauchen teilweise mehrere Tage bis sie anziehen und fest werden. Sollte es nach einer Woche im Glas immer noch flüssig sein, kannst du es mit Gelierzucker oder Pektin noch einmal für 4 Minuten unter Rühren köcheln lassen.
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Quitten für Quittengelee ernten: Der richtige Erntezeitpunkt
Für einen möglichst hohen Pektingehalt solltest du deine Quitten nicht zu reif ernten, da sich das Pektin in den Früchten mit zunehmener Reife abbaut. Tatsächlich sollten sie gerade so reif sein, dass sich ihre grünlich-gelbe Farbe in ein sattes Zitronengelb verfärbt hat und die Früchte anfangen zu duften.
Der richtige Erntezeitpunkt hängt dabei stark von deiner Sorte und der Region ab und liegt in den meisten Fällen zwischen Ende September bis Mitte Oktober.
Unterschied zur Quittenmarmelade
Neben Quittengelee kannst du aus rohen Quitten auch ganz einfach Quittenmarmelade herstellen oder viel mehr Konfitüre, denn strenge genommen darf sich nur Marmelade nennen, was aus Zitrusfrüchten hergestellt wird. Allerdings gilt diese Regelung nur für den Handel. Im Alltag werden Marmelade und Konfitüre häufig synonym verwendet.
Der Unterschied zwischen Quittenkonfitüre und -gelee ist, dass Konfitüre immer aus Fruchtstücken oder Fruchtmark hergestellt wird. Da die Quittenstücke für die Konfitüre mit einem Mixstab püriert werden, musst du die Kerne vorher entfernen. Die Kerne der Quitte enthalten gifte Blausäure die in die Konfitüre gelangt, sobald die Kerne verletzt werden. Beim Kochen der Quittenkonfitüre bleiben die Kerne intakt, weswegen sie nicht entfernt werden müssen – außer du hast sie beim zerkleinern angeschnitten.
Leckeres Quittenbrot aus Quittenmus herstellen
Das im Passiertuch zurückgebliebene Quittenmus solltest du auf gar keinen Fall wegschmeißen, denn aus ihm lässt sich schnell und einfach ein köstliches Quittenbrot zubereiten. So geht’s:
- Die Masse durch ein feines Küchensieb streichen, dabei darauf achten die Kerne nicht zu zerdrücken.
- Das feine Püree mit etwas Honig oder Zucker vermischen und in einem kleinen Kochtopf dicklich einkochen. Auf keinen Fall sprudelnd kochen lassen, da es sonst verbrennt. Je nach Geschmack noch etwas Zitronensaft hinzugeben.
- Anschließend auf einem, mit Backpapier* oder einer Backmatte ausgelegten, Backblech* verteilen, und im backofen bei 60 Grad (Ober-/Unterhitze) für 4 bis 7 Stunden trocknen lassen.
- Zu guter Letzt die trockene Masse in kleine Quadrate oder Rauten schneiden und kurz in etwas Zucker wälzen.
Gut getrocknet ist das fruchtig leckere Quittenbrot mehrere Monate haltbar und eine echte Leckerei für dunkle Herbst- und Wintertage.
Wie lange ist Quittengelee haltbar?
Quittengelee lässt sich, wie andere Marmeladen und Konfitüren, sehr gut lagern und ist mindestens ein Jahr lang haltbar. Voraussetzung für eine möglichst lange Haltbarkeit ist jedoch, dass du deine Einmachgläser ausreichend sterilisiert hast, sie luftdicht schließen und du die befüllten Gläser an einem dunklen und kühlen Ort lagerst. Eine Vorratskammer im Keller ist optimal, ansonsten eignen sich bodennahe Schränke.
Warum hat sich mein Gelee verfärbt?
Wahrscheinlich hast du schon festgestellt, dass dein Gelee deutlich dunkler/röter ist als das im Supermarkt erhältliche. Das ist vollkommen normal und vollkommen unbedenklich.
Industriell hergestelles Quittengelee wird unter Luftabschluss, also ohne Saurstoffkontakt hergestellt. Durch den Luftkontakt und die Hitze beim Einkochen nimmt selbst gemachtes Quittengelee eine rosa bis tiefrote Farbe an, je nach Quittensorte.
Wenn du sogar eine tiefrote Farbe bevorzugst eignen sich die Sorten Bereczki und Portugieser besonders gut.
Quittengelee ohne Gelierzucker zubereiten?
Quitten eignen sich dank ihres hohen Pektingehalts hervorragend für selbst gemachte Fruchtgelees. In den meisten Fällen kannst du auf Gelierzucker verzichten und normalen Haushaltszucker verwenden. Wichtig für das Gelingen ist jedoch, dass du die Schale und das Kerngehäuse der Quitten nicht entfernst. Diese enthalten die für das anziehen benötigen Pektinstoffe. Sollte dein Gelee aus Quitten dennoch nicht fest werden und du möchtest auf Gelierzucker verzichten, kannst du auf natürliche Pektinstoffe aus dem Handel zurückgreifen den Saft mit Apfel- und/oder Zitronenschale eine Zeit lang kochen. In diesen befinden sich ebenfalls eine Menge Pektinstoffe.
Quittengelee aus Saft: Quitten richtig entsaften
In unserem Rezept stellen wir den Quittensaft aus Fruchtstücken und Wasser im Kochtopf her und lassen alles durch ein Mulltuch bzw. Passiertuch ablaufen. Allerdings kannst du die leckeren Früchte auch mit einem Dampfentsafter oder im Schnellkochtopf entsaften. Aufgrund ihres harten Fruchtfleisches eignen sich normale Entsafter übrigens nicht.
Egal für welche Methode du dich entscheidest, du solltest die Quitten dafür immer vorbereiten. Dazu den pelzigen Flaum von der Schale reiben, die Früchte gründlich waschen und Blütenansätze sowie Stiele entfernen. Kerngehäuse und Schale dran lassen und vor dem Entsaften in grobe Stücke schneiden.
Diese Methoden eignen sich zum Entsaften von Quitten:
- Dampfentsafter
- Schnellkochtopf (wie im Rezept, nur schneller)
- Kochtopf (siehe Rezept)