Der Herbst ist da und mit ihm kommt für dich die beste Zeit des Jahres: die Kürbis-Saison! Allen voran der Hokkaidokürbis erfreut sich bei uns nicht nur einer großen Beliebtheit, sondern ist zudem auch noch äußerst vielseitig in der Küche einsetzbar. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über das leckere Herbstgemüse und erhältst außerdem leckere Tipps für seine Zubereitung und richtige Verarbeitung in der heimischen Küche.
Übrigens: Der aus Japan stammende Hokkaido-Kürbis kommt gar nicht aus Hokkaido (Nordinsel Japans) und ist in seiner japanischen Heimat unter dem Namen Uchiki Kuri (ウチキクリ) bekannt. In diesem Artikel liefern wir dir nicht nur nützliche Informationen über den Hokkaidokürbis, sondern geben auch leckere Kochideen und Tipps zur Lagerung und Zubereitung. Tauche mit uns ein in die Welt des Hokkaido-Kürbis und lasse dich von seiner Vielfalt inspirieren!
Überblick über den Hokkaido Kürbis
Der Hokkaido-Kürbis ist eine Kürbissorte der Art Cucurbita maxima. Er zeichnet sich durch seine dunkelorangene Schale, ein festes und aromatisches Fruchtfleisch sowie einer dünnen, esssbaren Schale aus und muss daher, anders als die meisten anderen Kürbisse, nicht geschält werden. Er ist für seine Vielseitigkeit bekannt und kann in der Küche in zahlreichen Arten verwendet werden. So eignet er sich auf der einen Seite für herzhafte Herbstgerichte, kann jedoch auch in diversen Süßspeisen verarbeitet werden.
In Japan kennt man ihn unter dem Namen Uchiki Kuri. Hier gehört er mittlerweile zum festen Bestandteil der japanischen Küche. In anderen Teilen der Welt wird er hauptsächlich als in Kürbissuppen, Eintöpfen und Aufläufen verwendet.
Herkunft und Geschichte des Hokkaido Kürbis
Aufgrund seines deutschen Namens nehmen die meisten an, dass die Kürbissorte von der gleichnamigen japanischen Insel stammt. Tatsächlich stammt die Neuzüchtung aus Japan. Allerdings begann seine Geschichte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als bis dato unbekannte amerikanische Kürbissorten nach Japan gelangten. Unter ihnen auch die Sorte Hubbard, der Urvater des Hokkaidokürbises. Die Sorte galt jedoch für die Verwendung in der Küche als ungeeignet, da sie ein besonders hartes und geschmacksneutrales Fruchtfleisch besaß. Trotz ihrer augenscheinlichen Schwächen entstanden aus ihr in Japan diverse Neuzüchtungen.
Im Jahr 1933, also über 50 Jahre, nachdem die Sorte Hubbard nach Japan importiert wurde, gelang es dem Gemüsezüchter Saichirō Matsumoto in Kanazawa (Präfektur Ishikawa auf der japanischen Hauptinsel), aus dem Aizu-kuri-kabocha (einer Weiterentwicklung der Sorte Hubbard), einen delikaten Speisekürbis zu züchten – die Geburtsstunde des Hokkaido-Kürbisses, wie wir ihn heute kennen.
Die Bezeichnung Hokkaidokürbis erhielt er jedoch, da die ersten Samen der Kürbissorte von der japanischen Nord-Insel Hokkaido nach Deutschland importiert wurden. So wurde der erste Hokkaidokürbis kurzerhand unter diesem Namen 1945 in Deutschland verkauft.
Allerdings sollten noch weitere Jahrzehnte vergehen, bis er in den 1990er Jahren auch vermehrt in Europa angebaut wurde und sich auch bei Hobbyköchen einer größeren Beliebtheit erfreuen durfte.
Saison und Reife des Hokkaido-Kürbis
Der Hokkaido-Kürbis ist ein absoluter Herbst-Klassiker! Seine Saison beginnt dabei im Spätsommer/Frühherbst, wenn die Temperaturen kühler und die Tage kürzer werden. Seine Haupterntezeit reicht von Oktober bis November. Dank seiner guten Lagerfähigkeit erhält man regionale Hokkaidokürbisse den ganzen Winter bis ins Frühjahr hinein im Supermarkt.
Wie man einen reifen Hokkaidokürbis erkennt
Reife Früchte lassen sich leicht anhand einiger Merkmale erkennen. Zunächst solltest du auf seine Farbe achten. Ein reifer Hokkaido besitzt eine leuchtend orangefarbene Schale und der Stiel sitzt fest am Fruchtkörper.
Danach solltest du ihn auf weiche Stellen oder Beschädigungen untersuchen. Ein Hokkaidokürbis kann für mehrere Monate frisch bleiben, dies gilt jedoch nur für unbeschädigte Exemplare. Ist die Haut beschädigt oder gibt das Fruchtfleisch bei Druck nach, ist er bereits am Verderben.
Zuletzt hilft der Klopftest, um wirklich sicher zu gehen, dass es sich um einen reifen Hokkaidokürbis handelt. Hierfür klopfst du mit dem Fingerknöchel auf den Kürbis. Klingt dein Kürbis hohl, ist er reif. Hörst du jedoch einen dumpfen Ton, könnte es sein, dass er innerlich bereits verdirbt und du solltest nach einem anderen Exemplar Ausschau halten.
Lagerung des Hokkaido-Kürbis
Um seine Qualität und Frische zu erhalten, solltest du wissen, wie man einen Hokkaidokürbis richtig lagert. Mit unseren Tipps kannst du sicherstellen, dass du immer frischen, leckeren Kürbis zur Hand hast, wenn du ihn brauchst.
Wie die meisten Kürbissorten, lässt sich auch der Hokkaido (unversehrt) für Monate lagern, ohne dabei an Geschmack oder Qualität zu verlieren. Ein ganzer Hokkaido-Kürbis kann bei kühler (10 bis 15 Grad) und trockener Lagerung mindestens zwei Monate (meistens sogar länger) aufbewahrt werden.
Angeschnittene Früchte verderben jedoch innerhalb kurzer Zeit und sollten schnellstmöglich verarbeitet werden. Wenn du nur einen Teil deines Hokkaidokürbisses verarbeiten möchtest, solltest du den Rest luftdicht einpacken und im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von vier Tagen verarbeiten.
Möchtest du die unverarbeiteten Reste länger aufbewahren, solltest du sie portionsweise einfrieren. Hierfür den rohen Hokkaidokürbis in Würfel schneiden und luftdicht verpackt ins Gefrierfach oder die Gefriertruhe legen. Auf diese Weise hält er sich bis zu 6 Monate. Beachte jedoch, dass sein Geschmack und seine Textur darunter etwas leiden können.
Hokkaido-Kürbis: Gesundes Herbstgemüse
Der Hokkaido-Kürbis, auch bekannt als roter Kuri-Kürbis, hat eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe. Sein festes, nussiges Fruchtfleisch ist faserarm und enthält eine vergleichsweise hohe Nährstoffdichte. Diese unterstützen das Immunsystem, beugen Entzündungen vor und sollen sogar das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Welcher Wein passt zum Hokkaidokürbis?
Aufgrund seiner Vielseitigkeit, ist es gar nicht so einfach, einen passenden Wein zum Hokkaidokürbis zu empfehlen, der auf alle möglichen Spielarten des leckeren Herbstgemüses passt. Aus diesem Grund findest du hier mal eine kKleine Auswahl an Weinemmpfehlungen für die häufigsten Kürbisgerichte.
Für eine Kürbissuppe könnte ein leicht cremiger Chardonnay eine gute Wahl sein. Wenn du eher Lust auf Rotwein hast, schau dich nach einem fruchtigen Pinot Noir um.
Beim Kürbiskuchen harmoniert ein süßer Riesling besonders gut. Oder, wenn du es besonders edel magst, greif zu einem Sauternes.
Für Ofenkürbis empfehle ich einen Grüner Veltliner. Seine Frische passt gut zu den gerösteten Aromen. Falls du doch einen Rotwein bevorzugst, wäre ein Merlot eine gute Wahl.
Bei einem gefüllten Hokkaido-Kürbis richtet sich die Weinwahl nach der Füllung. Bei einer leichten Füllung, etwa mit Reis oder Gemüse, passt ein Sauvignon Blanc. Wenn Fleisch im Spiel ist, wie Lamm oder Rind, würde ich eher einen kräftigeren Syrah als Begleiter empfehlen.
Nährwerte und Inhaltsstoffe des Hokkaido-Kürbis
Was den Hokkaidokürbis besonders hervorhebt, ist sein hoher Gehalt an Vitaminen, darunter Vitamin A, B, C und Vitamin E, sowie seine wertvollen Mineralstoffe.
In der folgenden Tabelle findest du die durchschnittlichen Nährwertangaben bzw. Inhaltsstoffe des Hokkaidokürbisses. Die genaue Zusammensetzung der Inhaltsstoffe kann stark schwanken und hängt von diversen Bedingungen wie der Reife, der Lagerung und dem Anbau ab. Betrachte die Angaben in der Tabelle daher als grobe Richtwerte.
Nährwert | pro 100 g |
---|---|
Kalorien | 63 kcal |
Kohlenhydrate | 12 g |
– davon Zucker* | 4,2 g |
Eiweiß | 1,7 g |
Fett | 0,4 g |
Ballaststoffe | 2,5 g |
Natrium | 2 mg |
Inhaltsstoff | pro 100 g |
---|---|
Beta-Carotin (Provitamin A) | 3,7 mg |
Vitamin C | 32 mg |
Vitamin E | 1,06 mg |
Vitamin B1 (Thiamin) | 0,03 mg |
Vitamin B2 (Riboflavin) | 67 µg |
Vitamin B3 (Niacin) | 0,5 mg |
Vitamin B6 (Pyridoxin) | 290 µg |
Folsäure | 16 µg |
Kalium | 490 mg |
Kalzium | 22 mg |
Magnesium | 16 mg |
Eisen | 0,7 mg |
Dünn & Essbar: Die Schale des Hokkaido-Kürbis
Eine der besonderen Eigenschaften des Hokkaido-Kürbisses ist seine dünne und essbare Schale. Anders als die meisten Kürbissorten muss der Hokkaidokürbis nicht geschält werden, lässt sich dadurch deutlich einfacher verarbeiten und das wertvolle Beta-Carotin in der Schale landet nicht im Biomüll. Allerdings solltest du genau deshalb lieber zu Bio-Kürbissen greifen, da sich auch Pestizide und andere Spritzmittel in der Schale konzentrieren können. Natürlich sollten auch Bio-Kürbisse gründlich gewaschen werden, um Schmutz und mögliche Rückstände zu entfernen.
Zudem ist der Hokkaidokürbis leicht verdaulich und daher für Menschen mit empfindlichem Magen empfehlenswert.
Der Hokkaido-Kürbis ist ein wahrer Allrounder in der Küche. Seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten reichen von Vorspeisen und Hauptgerichten bis hin zu Desserts. Das Schöne am Hokkaido-Kürbis ist, dass seine Schale genießbar ist. Nach gründlichem Waschen entfernst du einfach den Stiel und die Unterseite und schneidest den Kürbis in der gewünschten Größe. Entferne die Kerne und Fasern im Inneren mit einem Löffel.
Zubereitungsmethoden:
- Braten: In Würfel oder Streifen schneiden und mit etwas Olivenöl* in der Pfanne oder im Ofen anbraten.
- Kochen: In kleine Stücke schneiden und in Salzwasser oder Brühe garen.
- Backen: Als ganzes oder halbiert im Ofen backen, bis das Fruchtfleisch weich ist.
- Pürieren: Nach dem Kochen oder Backen kannst du das Fruchtfleisch zu einem cremigen Püree verarbeiten.
Klassische Rezepte:
- Kürbissuppe: Dünste die Kürbiswürfel mit Zwiebeln, Knoblauch, Brühe und Gewürzen und verfeinere das Ganze mit Sahne oder Kokosmilch.
- Pasta mit Kürbis: Kombiniere angebratene Kürbisstückchen mit Pasta, Knoblauch, Salbei und Parmesan*.
- Kürbis-Quiche: Fülle einen Mürbeteigboden mit einer Mischung aus Kürbis, Eiern, Sahne, Zwiebeln und Gewürzen.
- Kürbis-Flammkuchen: Belege Flammkuchenteig mit dünnen Kürbisscheiben, Ziegenkäse, Walnüssen und Rosmarin.
- Gefüllter Kürbis: Fülle den Kürbis mit einer Mischung aus Reis, Gemüse und Gewürzen und backe ihn dann.
Süße Versuchungen:
- Kürbis-Muffins: Verwende das Kürbispüree als Feuchtigkeitsquelle im Muffin-Teig und ergänze es mit Zimt* und Muskatnuss*.
- Kürbis-Brownies: Verleihe Brownies eine besondere Textur und ein leichtes Kürbisaroma mit dem Püree.
- Kürbiskuchen: Mache einen saftigen Teig mit Kürbispüree, Gewürzen und oft mit einer Creme-Frosting-Schicht.
Der Hokkaido-Kürbis bietet eine beeindruckende kulinarische Vielseitigkeit. Lass deiner Kreativität freien Lauf und experimentiere mit diesem wunderbaren Gemüse!
Kann man Hokkaido-Kürbis roh essen?
Ja, man kann Hokkaido-Kürbis roh essen und beispielsweise in Salaten oder als dünn aufgeschnittenes Carpaccio servieren. Sein Fleisch ist im rohen Zustand fest und knackig und sein Geschmack ist mild mit einer leicht süßlichen Note.
Wenn man ihn ungekocht verarbeiten möchte, sollte man Folgendes beachten:
- Schale: Im Unterschied zu vielen anderen Kürbissorten kann man die Schale des Hokkaido-Kürbisses essen. Sie wird beim Kochen oder Backen weich, aber wenn man den Kürbis roh essen möchte, sollte man bedenken, dass die Schale etwas zäher ist.
- Zubereitung: Für den rohen Verzehr sollte man das feste Fruchtfleisch des Hokkaidokürbisses in dünne Scheiben oder feine Stücke schneiden und beispielsweise in Salaten verwenden. Er passt gut zu anderen Herbstgemüsen und -früchten sowie zu Nüssen und Kernen.
- Wichtig: Wie bei allen Lebensmitteln sollte man den Kürbis vor dem Verzehr gründlich waschen, um Schmutz und eventuelle Pestizidrückstände zu entfernen.
Der Hokkaido-Kürbis – Vielseitig und Gesund!
Der Hokkaido-Kürbis ist eine köstliche und gesunde Zutat, die sich in zahlreichen Gerichten verwenden lässt. Sein nussiges Fruchtfleisch und seine essbare Schale machen ihn zu einer beliebten Wahl in der Küche. Ob als Beilage, Suppe oder Hauptgericht – es gibt fast nichts, wozu man einen Hokkaido-Kürbis nicht nutzen kann. Darüber hinaus ist er reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen und dank seiner zahlreichen gesundheitlichen Vorteile und der einfachen Handhabung ist der Hokkaido-Kürbis ein Must-Try in jeder Herbstküche.
Titelbild: eat.de