Weitere Infos über den Cocktail
Der Sazerac ist ein enger, aber vergleichsweise unbekannter Verwandte des ehrwürdigen Old Fashioned. Beide basieren auf einer Spirituose, Zucker, (Schmelz-)Wasser und einem Bitter. Im Gegensatz zu seinem bekannten Bruder wird der Cocktail jedoch straight up serviert, also ohne Eiswürfel. Aus diesem Grund solltest du stets auf ein vorgekühltes Glas zurückgreifen.
Statt des Zuckerwürfels kannst du für seine Zubereitung auch 5 ml Zuckersirup (1:1) verwenden. Damit gehst du auf Nummer sicher, dass im fertigen Cocktail keine Zuckerkristalle mehr den Genuss deiner Gäste stören.
Whiskey oder Cognac – Welche Spirituose für einen original Sazerac?
Wie bei vielen historischen Cocktails änderte sich auch das Rezept für den Drink im Laufe der Zeit. Die ursprüngliche Rezeptur sieht ganz klar Cognac* vor, denn seinen Namen erhielt er durch die Cognac-Marke Sazerac-de-Forge et Fils, die in der Mitte des 19.- Jahrhunderts erstmals in die Vereinigten Staaten importiert wurde.
Durch die verheerende Reblausplage in Europa wurde die Verwendung von Cognac ab den 1870ern immer seltener. Aus diesem Grund wurde fortan Rye-Whiskey für die Zubereitung des Sazeracs verwendet. Als die Verfügbarkeit von Cognac nach dem Ende der Reblausplage anstieg, nutzen viele Bars wieder die typische Spirituose. Jedoch existieren bis heute Liebhaber des Cocktails, die seine Zubereitung mit Rye-Whiskey bevorzugen.
Die Geschichte des Sazerac
Die genaue Entstehungsgeschichte ist auch beim Sazerac nicht zweifelsfrei belegt. Legenden nach soll er von Aaron Bird im Sazerac Coffee House erstmals serviert worden sein. Dieser kaufte den vormals als Merchant Exchange bekannten Laden von Sewell T. Taylor, der sein unternehmerisches Glück mit dem Import von Spirituosen versuchte. Einer davon war die Cognac-Marke Sazerac-de-Forge et Fils, dem Namensspender des Cocktails.
Die für den Sazerac verwendeten Bitters stellte angeblich der örtliche Apotheker namens Antoine Amédée Peychaud her. Die durch seine kreolische Abstammung inspirierten Bitters findet man als Peychaud Bitters bei gut sortieren Spirituosenhändlern.
Als Thomas Handy 1870 das Coffee House übernahm, war Cognac aufgrund der schlimmen Reblaufplage in Europa nicht mehr verfügbar. Der aus Amerika importierte Schädling verwüstete die französischen Weinberge, brachte einige der damals bekanntesten Weingüter zu Fall und ließ die Cognac-Produktion nahezu erliegen. Als Substitut wurde daher Rye-Whiskey verwendet. Dieser war problemlos verfügbar und musste auch nicht aus der Alten Welt importiert werden.
Das erste offiziell veröffentlichte Rezept für den Sazerac findet sich im 1908 erschienenen Buch The World’s Drinks and How to Mix Them von William T. »Cocktail Bill« Boothby. Im hier publizierten Rezept wurden jedoch Selner Bitters verwendet, statt die von Peychaud.
Als Absinth im Jahr 1912 in den USA verboten wurde, nutze man nach Anis schmeckende Liköre als Ersatz.