Die Geschichte des Daiquiri
Wie bei vielen historischen Cocktails ist auch die Entstehungsgeschichte des Daiquiri nicht zweifelsfrei nachvollziehbar. Als gesichert gilt, dass der Shortdrink ein Ableger der Sours ist und im 19.- Jahrhundert auf Kuba entstand.
Schon sein Name gibt erste Auskunft über sein Entstehungsgebiet, denn diesen erhielt der Cocktail vom gleichnamigen Dorf, welches rund 25 km östlich von Santiago de Cuba zu finden ist.
In vielen Büchern ist zu lesen, dass der Daiquiri um 1900 zum ersten Mal serviert wurde. Mittlerweile gilt diese Annahme jedoch als fragwürdig, da Rum, Rohrzucker* und Limetten bereits deutlich früher zur Verfügung standen und ähnliche Drinks schon länger bekannt waren.
In den 1920er-Jahren, zur Zeit der Prohibition, fuhren viele US-Amerikaner in das nahe gelegene Kuba, um dort Urlaub zu machen und Alkohol zu genießen. Hier begann der Siegeszug des Cocktails, der nach dem Ende des Alkoholverbotes in den Vereinigten Staaten einen wahren Boom erlebte.
Heute gehört der Daiquiri zu den internationalen Klassikern unter den Shortdrinks. Die International Bartenders Association führt ihn sogar in der Liste The Unforgettables (dt. die Unvergesslichen) und adelt den Cocktail damit als einer der Väter der modernen Cocktailkultur.
Der richtige Rum für einen original Daiquiri
Wenn du den Original-Daiquiri-Cocktail mixen willst, solltest du dein Hauptaugenmerk auf den richtigen Rum legen.
Da der Drink auf Kuba entstand, solltest du vornehmlich zu kubanischem Rum greifen. Der bekannteste Vertreter und hervorragend geeignet ist der Havana Club Añejo 3 Años. Persönlich nutze ich gerne einen Plantation 3 Stars als Ersatz. Dieser kommt zwar aus Trinidad und Tobago, macht in dem Drink aber eine gute Figur.
Der richtige Rum verleiht deinem Cocktail einen einzigartigen Geschmack und hilft ihm, sich von der Masse abzuheben. Aus diesem Grund lohnt es sich auch abseits der ausgetretenen Pfade zu wandeln. Versuche doch mal einen leicht gereiften Rum, um deinem Drink das besondere Etwas zu verleihen.
Papá Doble – Hemingways Lieblingsvariante
Ernest Hemingway war nicht nur einer der bekanntesten und erfolgreichsten Schriftsteller seiner Zeit, er war auch dem Alkohol nicht abgeneigt. Während seines Aufenthalts auf Kuba war er Stammgast in der Bar El Floridita in der noch heute eine Bronzestatue zu Ehren des verstorbenen Autors zu finden ist.
»My Mojito in La Bodeguita, my Daiquiri in El Floridita«
Ernest Hemingway
Hier bestellte er stets seine eigene Variante des Drinks, den Papá Doble. Der Papá Doble Daiquiri besteht aus der doppelten Menge Rum, verzichtet auf den Zuckersirup* und ergänzt den Klassiker um einen Schuss Grapefruitsaft, um den Cocktail in der Balance zu halten.
Weitere Varianten
Mit beinahe 100 Jahren Geschichte und einer andauernden Beliebtheit ist es nicht verwunderlich, dass mittlerweile zig verschiedene Varianten des Daiquiri existieren.
Fünf der bekanntesten und beliebtesten Abkömmlinge des kubanischen Cocktails sind:
- Hemingway Daiquiri / Papá Doble (siehe oben)
- Doppelt so viel Rum, kein oder nur sehr wenig Zucker und ein Schuss Grapefruitsaft
- Frozen Daiquiri
- Mit Crushed-Ice im Mixer zubereitet und mit Eis serviert.
- Frozen Erdbeer Daiquiri
- Fruchtige und erfrischende Sommervariante des Frozen Daiquiri, der mit gefrorenen Erdbeeren und/oder Erdbeersirup zubereitet wird.
- Benjamin Barker Daiquiri
- Moderner Ableger des Klassikers, welcher mit dunklem Rum, Campari* und Absinth zubereitet wird.
- Basil Daiquiri
- Dem Grundrezept werden einige Basilikumblätter im Shaker mitgeschüttelt und anschließend ins Glas abgeseiht.