Das richtige Mischverhältniss: Wie man den perfekten Gin & Tonic zubereitet
Eines gleich Vorweg: Das perfekte Verhältnis von Gin zu Tonic Water gibt es nicht. Manche mögen ihren Gin Tonic lediglich mit einem Schuss Tonic Water, andere hingegen kippen direkt die ganze Flasche (250 ml) in ihr Glas.
Das obere Rezept solltest du daher nur als groben Richtwert sehen und an deinen eigenen Geschmack und an die verwendeten Komponenten anpassen.
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Echte Gin-Enthusiasten passen ihr Mischverhältnis dem verwendeten Gin an. Das Ziel eines perfekten Gin Tonic ist dabei immer das Gleiche: Den Geschmack des Gins zu erhalten und um das Aroma des Tonic Waters zu ergänzen. Keine der beiden Komponenten soll dabei die andere dominieren.
Das perfekte Mischverhältnis ist daher stets von deinem Gin und Filler abhängig. Taste dich daher langsam heran und gibt nach und nach etwas Tonic Water hinzu, bis du das perfekte Verhältnis gefunden hast.
Als drei grobe Merksätze gelten:
- Leichte Gins lieber mit weniger Tonic, um den Gin nicht zu überdecken
- Edle Gins eher mit weniger Tonic, um den Gin zu betonen
- Aromatische Gins mit mehr Tonic, um den Longdrink auszubalancieren.
Welches Tonic Water passt zu meinem Gin?
Ein klassischer Gin Tonic besteht zu einem großen Anteil aus Tonic Water. Allein dieser Fakt sollte schon zeigen, dass die Qualität des Fillers ein nicht zu unterschätzender Faktor ist. Mittlerweile existieren unzählige Gins und zu ihnen gesellen sich eine gleich große Anzahl an Tonic Waters.
Die Grundsätze für die Auswahl des passenden Tonic Waters
Wie beim Mischverhältnis, kannst du mit ein paar grundlegenden Regeln das perfekte Tonic Water für jeden Gin finden, der dir begegnet wird. Bevor du deinen G&T zubereitest, solltest du deinen Gin kennen und dafür musst du ihn erst einmal pur probieren.
Im Anschluss kannst du dir die folgenden Charakteristika deiner Tonic Water anschauen und entscheidest dich für den bestmöglichen Kandidaten, der auf den Charakter deines Gins passt.
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Ein Tipp für Anfänger: Gleich und Gleich gesellt sich gerne, auch beim Gin Tonic! Mit einem Tonic Water, dass viele Ähnlichkeiten zu deinem Gin aufweist, liegst du fast immer auf der richtigen Spur.
- wenig vs. viel Kohlensäure
Einen leichten Gin solltest du immer mit einem Tonic Water mit geringem Kohlensäureanteil servieren, während Aromabomben (z. B. Monkey 47 Schwarzwald Dry Gin – Harmonischer Ultra Premium Gin mit Wacholderaroma & frischen Zitronen- und Fruchtnoten – 1 x 0,5 L | 500 ml (1er Pack)* ) deutlich mehr Kohlensäure vertragen. Der Grund: Die Kohlensäure verringert den Geschmackseindruck deutlich. - bitter vs. mild
Milde Tonics ergänzen einen filigranen und leichten Gin, ohne ihn zu überdecken. Ein leicht süßlich wirkender (ja, das gibt es) Gin, profitiert von einem Tonic mit deutlicher Bitterkeit. - fruchig vs. floral vs. würzige Aromen
Orientiere dich zunächst an den Aromen deines Gins. Einen floralen Gin willst du nicht mit einem würzigen Tonic erdrücken. - trocken (dry) vs. sweet
Ein »süßes« Tonic kann einem bitteren Gin deutlich auf die Sprünge helfen und lässt ihn in einem ganz anderen Licht erscheinen. Feine und edle Gins solltest du jedoch stets mit einem Dry Tonic Water mixen, um ihre Aromen nicht zu verfälschen. - filigraner vs. kräftiger Geschmack
Am Ende geht es immer um ein bestmögliches Gleichgewicht. Leichte Gins zerbrechen förmlich unter dem aromatischen Gewicht eines kräftigen Tonic Waters.
Wie serviere ich einen Gin Tonic?
Vor etwas mehr als einem Jahrzehnt war ein Gin Tonic noch mit das einfachste, was man an der Bar bestellen konnte. Im Glas bekam man dann meist einen Bombay Saphire und ein möglichst kostengünstiges Tonic Water. Die Anforderungen an das Getränk waren eher wirkungsorientiert und nicht von geschmacklicher Natur.
Mit der neuen Gin-Welle in den 2010er Jahren sollte sich das erheblich ändern. Der Gin Tonic wurde zu einem wahren Lifestyle-Getränk und seine Liebhaber erwarten mittlerweile auch eine entsprechende Präsentation. Aus diesem Grund, findest du hier einige Tipps, wie du deinen Gin Tonic am besten servierst.
Das richtige Glas für deinen Gin Tonic
Als Highball gehört ein klassischer Gin Tonic ganz klar in ein Longdrink-Glas* mit dem richtigen Fassungsvermögen. Mein ganz persönlicher Favorit sind hier die Kristallgläser der Noblesse Reihe von Spiegelau & Nachtmann. Mit ihren knapp 380 ml Fassungsvermögen, hat man genug Platz für Gin, Tonic Water und genügend Eis.
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Seit einiger Zeit findet man den Gin Tonic auch in sogenannten Coppa Gläsern. Die bauchigen und an Rotweinkelche erinnernden Gläser bieten mit 650 ml Fassungsvermögen genügend Raum für aufwändige Garnituren und verleihen dem Drink eine gewisse mediterane Leichtigkeit und Eleganz. Vor allem im Sommer haben diese Gläser einen gewissen Vorteil, da man sie am Stil anfassen und eine größere Eiskugel in ihr unterbringen kann. Durch beides bleibt dein G&T länger kalt. Auch hier finde ich die Gin & Tonic Reihe von Spiegelau & Nachtmann mal wieder sehr gelungen.
Bei edeleren Gins, die nur mit wenig Tonic Water verfeinert werden sollen, greifst du am besten zu einem Old Fashioned Glas*. Denn in einem hohen Longdrink-Glas* würde dein Drink etwas verloren aussehen. Zugleich unterstreicht das kleinere Glas auch die Wertigkeit des Drinks. Ein solcher Gin Tonic wird eher genippt, statt in vollen Schlücken getrunken.
Die richtige Garnitur für deinen Gin & Tonic
Wie im Rezept schon erwähnt, ist die Wahl der Garnitur für deinen Gin Tonic nicht fürs Auge gedacht, sondern bildet neben dem Tonic Water die dritte Aromaquelle für deinen Drink.
Bei der Wahl deiner Garnitur solltest du daher immer bedenken, ob du ein bestimmtes Aroma im Gin oder Tonic Water mit deiner Garnitur unterstreichen (Harmonie) oder diese um eine neue Komponente erweitern möchtest (Kontrast).
Klassisch: Pure & Naked!
Tatsächlich wird ein klassischer G&T ohne Garnitur serviert, also nackt! Hier stehen das pure Aroma der Spirituose und des Fillers im Vordergrund. Nichts soll ihm in die Quere kommen. Das wirkt ein bisschen trist und in einer Bar sollte man die Garnitur wirklich nur weglassen, wenn der Gast dies explizit wünscht. Immerhin trinkt das Auge mit.
Post-Klassisch: Zitrusschalen
Mit einer Limettenzeste machst du bei einem Wachholder betontem Gin Tonic nie etwas falsch. Tatsächlich teilen sich Wachholder und Limetten einige der selben Aromastoffe, weshalb sie eine wunderbare Verbindung eingehen. Limettenschalen lassen den Drink noch frischer wirken, während sich Orangenzesten wunderbar für einen weihnachtlichen Gin Tonic mit Gewürznoten (z. B. Kardamon) eignet.
Das Gurken-Fiasko
In fast jedem zweiten Gin Tonic findet man heute eine, mit dem Sparschäler geschnittene Gurkenscheibe. Wirklich sinnvoll ist das grüne Gemüse allerdings nur in Ausnahmefällen, wenn der verwendete Gin bei der Herstellung zum Beispiel bereits mit Gurken aromatisiert wurde. In allen anderen Gins überdeckt die Gurke aber einen großen Teil des Gin-Aromas und sollte eher im Salat genossen werden. Dennoch gilt auch hier immer die Regel: Erlaubt ist was gefällt.
Kräuter & Gewürze
Die wohl extravaganteste Garnierung für einen Gin & Tonic ist ganz klar die Verwendung von passenden(!) Kräutern und Gewürzen. Hierbei spielen vor allem Rosmarin, Lavendel, Thymian und Kardamon eine Rolle. Wer jetzt aber wild ins Gewürzregal greift, wird schnell feststellen, dass es sich hierbei um eine heikle Angelegenheit handelt. So wird aus deinem G&T durch eine Zimtstange* und etwas Kardamon schnell ein weihnachtlicher Alptraum während der sommerlichen Poolparty.
Die Geschichte des Gin Tonic
Der Gin Tonic wurde sehr wahrscheinlich von den Offizieren der Presidency Army der East India Company auf dem indischen Subkontinent erfunden. Chinin galt bereits damals als ein traditionelles Medikament zur Vorbeugung gegen Malaria und wurde daher als Tonikum an die Soldaten ausgegeben. Der Geschmack dieser Lösung war jedoch so abscheulich bitter, dass sie Anfang des 19. Jahrhunderts begannen, ihre Medizin mit Wasser, Zucker* und Gin zu vermischen, um sie irgendwie genießbar zu machen. So entstand der Vorgänger des heute wohl beliebtesten Cocktails der Welt – dem Gin Tonic.
Dass die Offiziere damals ausgerechnet zum Gin griffen, ist recht leicht zu erklären. Dieser gehörte damals zum festen Bestandteil ihrer Verpflegungsrationen und war dadurch weit verbreitet.
Heutiges Tonic Water hat mit dem damaligen Marlariamittel nicht mehr viel gemeinsam. Es enthält deutlich weniger Chinin, ist in der Regel stark gesüßt und daher wesentlich weniger bitter.