Silvaner, Sylvaner oder manchmal auch Grüner Silvaner genannt, ist eine weiße Rebsorte mit einer langen und abwechslungsreichen Geschichte. Die Sorte gibt es schon seit Hunderten von Jahren und sie ist der Hauptbestandteil des Frankenweins. Silvaner Weißweine zeichen sich durch ihren leichten bis mittleren Körper, einer milden Säure und einem fruchtigen Duft aus.
Silvaner ist eine vielseitige Traube, die in einer Reihe von Stilen hergestellt werden kann, von trocken bis halbtrocken. Sie ist nicht nur eine wichtige Sorte für Verschnitte, sondern wird auch für die Herstellung einiger der besten Weine Deutschlands verwendet. Er ist eine widerstandsfähige Rebsorte, die in den Weinbergen von Franken, Rheinhessen und der Pfalz gedeiht. Sie kann in kalten Gebieten überleben und ist resistent gegen Hitze. Sie wird auch in der Schweiz, im Elsass und in Österreich angebaut.
Geschichte der Rebsorte Silvaner
Der Silvaner ist eine der ältesten bekannten und traditionsreichsten deutschen Weißweinsorten. Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass der Silvaner aus einer einer Kreuzung aus Traminer und Österreichisch Weiß entstand. Seine Geschichte reicht bis ins 17. Jahrhundert nach Christus zurück, als die Sorte aus Österreich in das Weinbaugebiet Franken gelangte. Genauer gesagt wurden die ersten Rebstöcke im April 1659 im Auftrag von Johann Georg Körner in der Lage Schlossberg in Castell mit ihm bestockt.
Vor allem im Maindreieck zwischen Würzburg, Frankfurt und Aschaffenburg, fand der Weißwein schnell seine Liebhaber und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer der wichtigsten Weißweinsorten des gesamten Landes.
Bis in die 1960er Jahre war der Silvaner die meistangebaute Weißweinsorte in Deutschland. Damals galt er als Symbol deutscher Weißweine. Mit dem Aufkommen neuer, moderner Sorten geriet er jedoch immer mehr in Vergessenheit und verlor in der Folge an Bedeutung. Erst in jüngster Zeit erlebt die Sorte eine Renaissance. Vor allem in den Anbaugebieten Franken und Rheinhessen wird sie wieder vermehrt angebaut. Heute steht der Silvaner wieder für harmonische Weine mit feiner Säurestruktur und einer knackigen Mineralität. In der Region Rheinhessen schuf man für ihn extra ein eigenes Gütesiegel und werden als Rheinhessen Silvaner bzw. Silvaner RS vermarktet.
Wie der Silvaner zu seinem Namen kam
Die Herkunft seines Namens ist nicht eindeutig geklärt. Für seine Namensherkunft gibt es gleich mehrere Erklärungen. Die einen vermuten, dass sein Name auf Transsilvanien verweist, der möglichen Heimat des Silvaners. Eine andere Herkunftserklärung wäre, dass sich sich Name auf Silvan, eine kleinen Stadt in Mittelasien bezieht. Und wieder andere vermuten, dass es sich um eine Abwandlung des lateinischen Wortes „Silva“ handelt, was auf deutsch Wald bedeutet und auf das Waldviertel in Österreich hinweisen würde.
Silvaner in Deutschland – Die Anbaugebiete
Heute wird der Silvaner hauptsächlich in den deutschen Weinbaugebieten Franken, Rheinhessen und Rheingau angebaut. Die klimatischen Bedingungen und Bodenverhältnisse bieten hier ideale Voraussetzungen für den Anbau der Rebsorte und bringen Tropfen von besonderer Qualität und Typizität hervor. Zahlreiche renommierte Weinbaubetriebe haben sich hier auf seinen Anbau spezialisiert und machen ihn zu einem wichtigen Baustein ihres Produktportfolios.
Eine Übersicht der Rebflächen in den wichtigsten Anbaugebieten für deutschen Silvaner findest du im Folgenden:
Anbaugebiet | Rebfläche (in Hektar) |
---|---|
Rheinhessen | 1932 |
Franken | 1.559 |
Pfalz | 468 |
Nahe | 187 |
Baden | 113 |
Württemberg | 85 |
Saale-Unstrut | 49 |
Rheingau | 7 |
Eigenschaften der Silvaner-Weine
Silvanerweine zeichnen sich durch ihre frische und lebendige Fruchtigkeit aus. Sie haben oft eine feine Säurestruktur und einen klaren Charakter, der durch fruchtige bis erdige Aromen geprägt sind. Je nach Anbaugebiet und Bodenbeschaffenheit können die Gewächse unterschiedlich ausgeprägt sein und zum Beispiel eine leicht würzige oder erdige Note aufweisen.
Die Weine der Sorte zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit aus und eignen sich für eine große Bandbreite an Gelegenheiten. Er wird gerne als Aperitif getrunken, passt aber auch hervorragend zu leichten Gerichten wie Salaten oder Fisch. In den warmen Monaten des Jahres sind sie wegen ihrer Frische und Leichtigkeit ein begehrter Begleiter.
In ihren besten Jahrgängen können Silvaner auch komplexe, reife Aromen aufweisen, die an Tonkabohnen, Nüsse und Pfirsiche erinnern. Diese Tropfen haben eine gute Struktur und Lagerfähigkeit und können bis zu einigen Jahren gelagert werden, wobei sich ihr Geschmack und ihr Charakter weiter entfalten.
Insgesamt gilt die Sorte als unkompliziert und einladend, die sowohl Weinliebhabern als auch Neulingen gefällt. Er bietet einen guten Einstieg in die Vielfalt deutscher Gewächse und ist eine wertvolle Ergänzung für jeden Weinkeller.
Silvaner und seine Rolle in der fränkischen Weinszene
Im Weinbaugebiet Franken spielt der Silvaner eine wichtige Rolle. Er ist eine der traditionsreichsten autochthonen Sorten. Die Region ist bekannt für hervorragende Weißweinesorten, zu deren wichtigsten Vertretern die Sorte gehört. Die fränkischen Silvaner zeichnen sich durch ihren typisch mineralischen Stil aus, der vom Boden und dem Klima der Region geprägt ist.
Die Erhaltung und Förderung der Silvanerrebe ist vielen Winzern der Region ein wichtiges Anliegen, und sie arbeiten kontinuierlich an dessen Verbesserung.
In der regionalen Weinszene spielt der Silvaner eine wichtige Rolle. Er steht für die Region und die hohe Qualität der dort produzierten Gewächse. Er trägt zum Bekanntheitsgrad und zum Ansehen der Region bei und ist bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt. Die Verbindung von Tradition und Innovation, die hier in der Weinszene anzutreffen ist, macht Franken zum Anziehungspunkt für Weinliebhaber weltweit.
Wie man Silvaner genießt
Für den vollen Genuss der eleganten Aromen und des Geschmacks eines Silvaners ist eine angemessene Trinktemperatur von Vorteil. Idealerweise wird er bei einer Temperatur von 8 – 10 °C getrunken. So kommen die feine Säure, die frische Fruchtigkeit und die mineralischen Noten am besten zur Geltung. Silvaner eignet sich als Solist oder als Begleiter zu leichten Speisen wie Fisch, Geflügel oder Salaten.
Silvaner Weine: Geschmack und Aroma
Geschmack und Aroma eines typischen Silvaners hängen von vielen Faktoren ab, darunter Anbaugebiet, Klima und Bodenbeschaffenheit sowie das jeweilige Herstellungsverfahren. In der Regel wird der Silvaner als frisch und mineralisch mit Aromen von grünen Äpfeln, Zitrusfrüchten und einer leicht erdigen Note beschrieben. Die deutsche Rebsorte spiegelt das Terroir ihrer Herkunft unverfälscht und klar wieder.
Ein typischer Silvaner besitzt ein ausgeprägtes Säureskelett, das ihm eine lebendige Frische und eine angenehme Würze verleiht. Dazu kommen Noten von weißem Pfirsich, Birne, Stachelbeere, Honig und Heu. Die mineralischen Noten werden oft durch den Boden, aus dem er stammt, hervorgerufen und können salzig oder blumig sein.
Einige Silvanerweine haben einen kräftigeren Körper und einen höheren Alkoholgehalt als andere Weine. Sie können ein leicht buttriges Aroma aufweisen, das durch den Kontakt mit den Hefen während der Gärung entsteht.
Mit zunehmendem Alter kann sich das Bukett verändern und komplexere Noten von Nüssen, Honig, Heu und reifem Obst annehmen.
Das Aroma und der Geschmack sind von vielen Faktoren geprägt, zeichnet sich jedoch besonders durch seine Frische, die mineralische Noten und einer feinen Frucht aus.
Ähnliche Rebsorten wie Silvaner
Es gibt einige Reben, die dem Silvaner im Geschmack und in ihrer Charakteristik ähnlich sind. Diese Sorten teilen oft ähnliche Geschmackseigenschaften. Einige der bekanntesten ähnlichen Sorten sind:
- Müller-Thurgau: Diese Sorte ist häufig in Deutschland anzutreffen und teilt mit dem Silvaner eine lebendige Frische und eine starke Säure. Es kann auch einige fruchtige Noten von Zitrusfrüchten und grünen Äpfeln geben.
- Riesling: Riesling ist in Deutschland sehr verbreitet und verfügt ebenfalls über einen hohen Säuregehalt sowie ein Bukett von Zitrusfrüchten und grünen Äpfeln. Im Gegensatz zum Silvaner haben Rieslinge jedoch oft auch eine leicht süßlichere Note.
- Grüner Veltliner: Diese Sorte wird hauptsächlich in Österreich angebaut und teilt mit dem Silvaner ein straffes Säuregrüst. In der Nase zeigt er vor allem grüne Äpfel und Zitrusfrüchte. Grüne Veltliner-Weine haben jedoch oft auch deutlich ausgeprägtere Würze am Gaumen.
Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Wein, selbst innerhalb der gleichen Sorte, unterschiedlich sein kann und dass der Geschmack und die Charakteristik durch viele Faktoren beeinflusst werden, einschließlich des Anbaugebiets, des Klimas, des Bodentyps und des Herstellungsverfahrens.
Speisekombinationen mit Silvaner-Weinen
Als Allrounder passt der Silvanerwein gut zu einer Reihe von Speisen. Im Folgenden sind einige der besten kulinarischen Kombinationen aufgeführt:
- Spargel: Der Silvaner gilt als idealer Begleiter zu Bleichspargel mit Sauce Hollandaise ist. Seine lebendige Frische und kräftige Natur kontrastieren hervorragend mit dem cremigen, süßen Geschmack der Sauce und lassen so den Geschmack des Stangengemüses noch besser zur Geltung kommen.
- Fisch: Zu leichten Fischgerichten wie Lachs, Zander oder Dorade ist Silvaner ein hervorragender Begleiter. Der frische Charakter passt gut zum zarten Fisch.
- Gegrilltes Gemüse: Auch zu gegrilltem Gemüse wie Zucchini, Auberginen oder Paprika ist der Silvaner eine gute Wahl. Die kräftige Säure harmoniert hervorragend mit den rauchigen Anklängen des Grillgemüses und unterstützt die süßlichen Geschmacksnoten.
- Käse: Ein Silvaner passt hervorragend zu leichten Käsesorten wie Ziegenkäse oder Boursin. Mit seiner frischen Art balanciert er das fette Aroma des Käses aus und bringt seine feinen Geschmacksnuancen voll zur Geltung.
- Asiatische Gerichte: Auch zu asiatischen Gerichten wie Sushi oder gebratenem Hähnchen passt ein Silvaner ausgezeichnet. Zu den pikanten Noten und dem feinen Geschmack dieser Speisen harmoniert seine frische Säurestruktur.
Denke immer daran, dass deine persönlichen Vorlieben der wichtigste Faktor bei der Auswahl des richtigen Weines sind. Um sicherzugehen, dass ein Wein auch wirklich zum geplanten Essen passt, musst du ihn auf jeden Fall vorher probieren.
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