Der Spargel gilt als das Lieblingsgemüse der Deutschen. Kein Wunder also, dass sich viele Gerüchte und Mythen um das Stangengemüse ranken. In diesem Artikel gehen wir einigen Behauptungen auf den Grund und beantworten einige der häufigsten Fragen zum Edelgemüse.
Ist Spargel gesund?
Jain! Spargel hat im Volksmund den Ruf besonders gesund zu sein. Was ein Grund dafür ist, dass jeder Deutsche jährlich fast zwei Kilo von ihm isst.
Die Sprossen ist reich an Kalium und enthält die nach ihm benannte Asparaginsäure. Diese Stoffe regen den Energiestoffwechsel an und wirken sich unterstützend auf die Leber- und Nierentätigkeit aus.
Bereits ein halbes Kilo des Gemüses deckt außerdem die Hälfte des täglichen Bedarfs an Folsäure. Dank seiner vielen positiven Eigenschaften wird Spargel seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet.
Vorsicht bei Nierenerkankungen
Wer Probleme mit den Nieren hat oder anfällig für Gicht ist, sollte Spargel jedoch vorsichtshalber von seinem Speiseplan streichen. Durch seinen hohen Gehalt an Purinen kann er daher nicht uneingeschränkt empfohlen werden. Purine werden im Körper in Harnsäure verstoffwechselt. Zu viel Harnsäure im Körper kann zu Gichtanfällen führen und begünstigt die Bildung von Nierensteinen.
Hilft er beim Abnehmen?
Ja, denn die leckeren Stangen sind wahre Sattmacher und enthalten gleichzeitig nur sehr wenige Kalorien. Selbst wer es schaffen sollte ein ganzes Kilo zu verputzen, nimmt damit gerade einmal 180 Kilokalorien zu sich. Wer also abnehmen möchte, sollte Spargel unbedingt in seinem Ernährungsplan in Erwägung ziehen. Achtung jedoch vor deftigen Saucen (z. B. Sauce hollandaise). So lecker sie auch sind, so kalorienreich sind sie. Bereits 100 ml Sauce Hollandaise schlagen mit 300 kcal auf die Wage.
Warum kommt ein Stück Butter ins Spargelwasser?
Von Butter im Kochwasser halte ich recht wenig. Das Meiste bleibt als fettiger Film im Wasser zurück und landet mit dem restlichen Kochwasser in der Spüle. Lieber die Butter separat schmelzen und anschließend den Spargel in ihr schwenken oder sie über ihn geben. So verstärkt und unterstützt die Butter das feine Aroma des Gemüses. Richtig ist, dass man Spargel immer mit etwas Fett zu sich nehmen sollte. Spargel und anderes Gemüse besitzen das fettlösliche Vitamin E, was der Körper ohne Fett nicht aufnehmen kann und dann ungenutzt wieder ausscheidet.
Wirkt Spargel entwässernd?
Ja! Seine entwässernde Wirkung lässt sich auf seinen hohen Gehalt an Kalium und Asparaginsäure zurückführen. Diese regen die Nierentätigkeit an und sorgen somit für eine entschlackende und entwässernde Wirkung. Außerdem besteht Spargel zu 95 Prozent aus Wasser. Eine normale Portion mit 400 g enthält rund 380 ml Wasser. Wer also einen Teller verspeist, trinkt gleichzeitig ein großes Glas Wasser.
Woher kommt der typische Spargelgeruch im Urin?
Der unangenehme Geruch den viele Spargelliebhaber beim Toilettengang wahrnehmen ist genetisch bedingt und tritt nicht bei jedem auf. Der Geruch wird durch ein Enzym verursacht, der die Asparaginsäure in schwefelhaltige Bestandteile verarbeitet. Diese werden mit dem Urin ausgeschieden und machen sich in der Nase bemerkbar.
Wer nach dem Spargelessen keinen strengen Geruch beim Toilettengang feststellt, besitzt entweder dieses Enzym nicht oder gehört zu der kleinen Gruppe, die diese Schwefelverbindungen nicht wahrnehmen kann. Man spricht hierbei von einer spezifischen Anosmie (selektives Nicht-Riechen).
Kann man Spargel auch roh essen?
Ja, auch wenn das Gemüse in den meisten Fällen gegart wird, kann er auch bedenkenlos roh genossen werden. Besonders geeignet für den Rohverzehr sind grüne Spargelsorten. Diese besitzen eine weichere Schale und müssen vor dem Verzehr lediglich gewaschen werden. Du kannst ihn einfach kleinschneiden und beispielsweise in einem Salat verarbeiteten.
Auch Weißspargel kann roh gegessen werden, muss davor jedoch gründlich geschält werden. Da Bleichspargel unter der Erde wächst, besitzt er eine faserige bis holzige Schale. Die Spargelköpfe sind roh, unabhängig der Farbe, ein echter Genuss mit feinem Aroma.
Muss Grünspargel geschält werden?
In den meisten Fällen muss grüner Spargel nicht geschält werden. Er besitzt keine faserig-holzige Schale die den Genuss trüben könnte. Bei ihm reicht es bereits aus, wenn man die trockenen Enden mit einem Messer abschneidet. Bei besonders dicken Stangen kann es jedoch nötig sein, dass das untere Drittel geschält werden muss.
Ist Violettspargel qualitativ minderwertig?
Nein! Häufig findet man auf dem Wochenmarkt dunkelgefärbte Spargelstangen die günstiger verkauft werden als die weißen Varianten. Ihr Farbton reicht von einem leicht rötlich-violetten Ton bis beinahe schwarz. Der Grund für den niedrigeren Preis ist jedoch nicht die niedrigere Qualität, sondern die Vorlieben von uns Verbrauchern. Violetter Spargel ist sogar die gesündeste Sortee. Weißer Spargel ist in Deutschland äußerst beliebt und sein Anbau besonders kostenintensiv, was sich auf den Preis auswirkt.
Die Farbe des violetten Spargels entsteht durch Anthozyane, die der Pflanze als natürliches Sonnenschutzmittel dienen. Diese wirken im Körper antioxidativ und schützen unsere Zellen vor freien Radikalen. Allgemein enthält violetter Spargel weitaus mehr gesunde Inhaltsstoffe als Bleich- oder Grünspargel und bietet einen intensiveren Geschmack. Beim nächsten Spargelkauf also unbedingt zugreifen! WieGrünspargel sollte auch die violette Variante nicht oder nur im unteren Bereich geschält werden.
Kann Spargel problemlos eingefroren werden?
Ja, der Spargel gehört zu den Gemüsesorten die sich hervorragend zum einfrieren eignen. Allerdings darf er vor der Zubereitung nicht mehr aufgetaut werden. Aus diesem Grund muss er vorher gründlich geputzt und geschält werden, bevor er vorportioniert ins Gefrierfach kommt.
Wer die Stangen nach dem Putzen sorgfältig abtrocknet, kann diese später einzeln entnehmen, ohne dass die Stangen zu einem großen Block gefrieren.
Ist der beste Wein zu Spargelgerichten immer ein Silvaner?
Spargel ist was seine Weinbegleitung angeht etwas schwierig. Seine leichte Bitternote und die subtilen Aromen rufen nach einem Wein mit wenig Säure und ebenso grazilem Geschmacksbild. Aus diesem Grund eignet sich ein Silvaner durchaus als stabiler Begleiter. Jedoch ist Spargel nicht gleich Spargel und deshalb folgen einige Weinempfehlungen:
- Bleichspargel: Silvaner, Weißburgunder oder Gutedel
- Grünspargel: Riesling, Grauburgunder oder Weißburgunder
- Violetter Spargel: Weißburgunder oder Rivaner
Diese Empfehlungen gelten jedoch nur für Spargel pur. Reichst du dazu eine Sauce, musst du den passenden Wein immer nach dieser ausrichten. Weißer Spargel mit einer deftigen Sauce hollandaise rufen förmlich nach der Säure eines Rieslings, die wunderbar mit dem Fett der Sauce harmoniert.
Kann Spargel im Kühlschrank aufbewahrt werden?
Wenn es sein muss. Spargel sollte nach Möglichkeit vom Feld direkt auf den Tisch. Wie das Leibnitz-Institut für Gemüse und Zierpflanzenbau in Großbeeren bei einer Untersuchung herausfand, verliert das edle Gemüse bereits nach einem Tag beachtlich an Geschmack.
Wer seinen frischen Spargel trotzdem nicht direkt verarbeiten kann, der sollte ihn in ein feuchtes Küchentuch einwickeln und ihn im Gemüsefach lagern. So hält er sich ungefähr drei Tage.
Ist Spargel gut für den Darm und die Darmflora?
Ja! Neben Vitaminen und Mineralstoffen findet sich in Spargel der Ballaststoff Inulin. Dieses ist ein natürliches Präbiotika und dient unseren nützlichen Darmbakterien als Nahrung.