Stell dir vor, du hältst ein Glas Champagner* in der Hand. Die feinen Bläschen steigen auf und das Licht reflektiert sich im goldenen Wein. Aber hast du dich jemals gefragt, wie dieses prickelnde Getränk entstanden ist? Wie hat es sich von den bescheidenen Anfängen in den Weinbergen des antiken Frankreichs zu dem Statussymbol entwickelt, das wir heute kennen und lieben? In diesem Artikel nehmen wir dich mit auf eine spannende Reise durch die Geschichte des Champagners, von den Schlüsselereignissen und Persönlichkeiten die ihn prägten und geben einen kurzen Ausblick darauf, wie die mögiche Zukunft des Luxus-Schaumweins aussieht.
Von den frühen Tagen der römischen Weinberge über die innovativen Mönche des Mittelalters bis hin zu den mutigen Frauen des 19. Jahrhunderts, die die Champagnerproduktion revolutionierten – die Geschichte des Champagners* ist eine Geschichte von Innovation, Anpassung und ständiger Verbesserung. Aber die Geschichte endet nicht in der Vergangenheit. Der Champagner* entwickelt sich weiter und passt sich an wechselnde Geschmäcker und Trends an, mit einem wachsenden Fokus auf Nachhaltigkeit und Qualität. Also, mach es dir bequem und begleite uns auf dieser prickelnden Reise durch die Zeit. Lass uns gemeinsam die faszinierende Welt des Champagners* entdecken.
Die Ursprünge des Champagners
Stell dir vor, du reist zurück ins 5. Jahrhundert, als das heutige Frankreich ein Teil des Römischen Imperiums war. Wir befinden uns in der nordöstlichen Region Frankreichs, die wir heute als Champagne kennen. Zur Römerzeit war die Region ein wichtiger Handelspunkt und von Landwirtschaft geprägt. Die Römer erkannten bereits damals das unglaubliche Potenzial aus kühlem Klima und kalkhaltigen Böden für den Weinbau. Hier beginnt die Geschichte des Champagners, nicht aber der dort einheimischen Rebsorten. Wildwachsende Weinreben lassen sich in der Champagne bis ins 1. Jahrhundert zurückdatieren. Bis jedoch der prickelnde Luxusdrink entsteht, werden noch mehr als 1.000 Jahre ins Land gehen.
Aber die ersten Anzeichen einer bedeutenden Weinherstellung in der Champagne sind nicht mit den Römern, sondern mit der Kirche verbunden. Im Mittelalter war der Weinbau fest in der Hand der Kirche. Klöster spielten dabei eine entscheidende Rolle. Mönche waren oft die einzigen, die die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten besaßen, um Wein herzustellen.
Einige Klosterbrüder wie beispielsweise Dom Pierre Pérignon oder Frère Oudart, wurden zu wichtigen Protagonisten in der Champagne. So wird Dom Pierre Pérignon, Benediktinermönch und Kellermeister des Klosters Hautvillers, oft fälschlicherweise als der Erfinder des Schaumweins betitelt. Obwohl nicht ganz richtig, trug er dennoch wesentlich zur Entwicklung des modernen Champagners bei. Er führte strenge Qualitätskontrollen und eine sanftere Presstechnik ein und war der erste, der Weine gezielt miteinander verschnitt, um die Qualität des finalen Weins zu steigern. Zudem war er wohl einer der ersten, die Weißweine aus Rotweintrauben, sogenannte Blanc de Noirs, herstellten. Der Mönch war auch ein Verfechter der Ertragsreduzierung.
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Die Ursprünglichen Weine aus der Champagne
Die mittelalterlichen Weine aus der Champagne hatten nicht viel mit dem modernen Champagner* zu tun. Es handelte sich um einen blassen, hellroten bis rosafarbenen Stillwein. Durch die nach Süden führenden Handelsrouten in das Burgund stand der Weinbau stets in starker Rivalität mit ihrem südlichen Nachbarn.
Doch das Klima der nördlich gelegenen Champagne machte es nahezu unmöglich, Weine zu produzieren, die mit der Farbintensität der burgundischen Tropfen auch nur annähernd mithalten konnten. Um mehr Farbtiefe in ihre Weine zu bringen und sie körperreicher wirken zu lassen, mischten die Champenois sogar Holunderbeeren bei. Als dies nicht zum erhofften Erfolg führte, konzentrierte man sich auf die Produktion von Weißweinen, um eine Alternative zu den berühmten, roten Burgundern zu schaffen. Doch die Weißweine aus der Champagne wurden als fade empfunden und wurden schnell ungenießbar.
Gefragt waren hingegen die Blanc de Noirs, also Weißweine, die aus roten Traubensorten hergestellt wurden. Diese besaßen ein deutlich feineres Aromenspiel und wiesen eine deutlich bessere Haltbarkeit auf. Doch erst im 17. Jahrhundert begann man, ihre Herstellung zu perfektionieren. Entscheidend für diese Entwicklung war Dom Pierre Perignon, der mit seinem Erfindergeist und seinem innovativen Verständnis für Weinbau neue Techniken und Verfahren für die Weinherstellung entwickelte, die in der Champagne bis heute ihren Stempel aufdrücken.
Die Entwicklung des Champagners im 17. Jahrhundert
Bis weit ins 17. Jahrhundert war die Herstellung von Schaumweinen, wie wir sie heute kennen, eher Glückssache. Es brauchte kalte Winter, damit die Hefen in den Weinkellern in einen Winterschlaf verfielen. Im warmen Frühjahr, nach der Abfüllung der Flaschen, begannen diese erneut, den Restzucker im Wein zu verstoffwechseln. Der dadurch entstehende Überdruck ließ die damals noch dünnwandigen Glasflaschen meist explodieren, was zu teilweise chaotischen Zuständen in den Weinkellern führte. Überstanden die Flaschen jedoch den Druck durch die zweite Gärung, wies der Wein eine feine Perlage auf, was bis ins 17. Jahrhundert als grober Weinfehler galt. Selbst namhafte Dom Pérignon versuchte lange Zeit, seine Weine von den lästigen Bläschen zu befreien, bevor man in der Champagne das Potenzial dieser Weine erkannte und versuchte, sie gezielt zu produzieren.
Mit der Einführung des Korkverschlusses im Jahr 1685 und der stetig wachsenden Glasindustrie im 17. Jahrhundert begann eine neue Ära des Schaumweins, die den Weg für eine neue Champagnerflasche im Jahr 1770 ebnete. Diese waren dickwandiger, was sie deutlich druckresistenter machte, um dem Kohlensäuredruck des Schaumweins standzuhalten. Die zuvor verwendeten Glasflaschen eigneten sich nicht für eine Lagerung, sondern wurden lediglich als stilvolles Gefäß zum Servieren des Weins benutzt. Diese Entwicklung war ein entscheidender Schritt in der Champagnerentwicklung. Erst dickwandigere und druckresistente Flaschen machten das Lagern und den Transport möglich, ohne dass die Flaschen explodierten.
Die neuen Flaschen sind ebenfalls für die Entwicklung der noch heute verwendeten Méthode Champenoise im 17. Jahrhundert verantwortlich. Bei der traditionellen Methode zur Herstellung von Schaumweinen durchläuft der Grundwein eine zweite Gärung auf der Flasche. Diese verleiht dem Wein sein charakteristisches Prickeln und sorgt für ein feines Aroma, das häufig an Brioche erinnert.
Schnell wurde die Aristokratie auf den neuen, perlenden Stimmungsheber aufmerksam, die sich durch seinen Genuss von der Allgemeinheit abheben wollten. So begann der Champagner seinen Siegeszug als Luxusgetränk.
Heute zugelassene Rebsorten in der Champagne
- Pinot Noir / Spätburgunder
- Pinot Meunier / Schwarzriesling
- Chardonnay
- Voltis (erst seit 2022)
- Arbane
- Petit Meslier *
- Pinot Gris (Grauburgunder) *
- Pinot Blanc (Weißburgunder)*
*) Seit der Reblausplage fast vollständig verschwundene Rebsorten in der Champagne.
Die Rolle der Frauen in der Champagnerproduktion
Jetzt machen wir einen Zeitsprung ins 19. Jahrhundert. Einige der größten Innovationen im Champagner gehen auf die Genialität mehrerer Frauen zurück. Eine dieser Frauen war Madame Clicquot. Nach dem Tod ihres Mannes übernahm sie im Alter von 27 Jahren dessen Geschäft und wurde somit zur ersten weiblichen Inhaberin eines Champagnerhauses. Die »Große Dame der Champagne«, war eine Pionierin der Weinindustrie. Sie erfand unter anderem die „Rüttelpulte“,die zur Entfernung des Sediments aus den Flaschen dienen und bis heute in der Champagnerproduktion verwendet werden. Noch heute ist die Veuve (dt. Witwe) eine Inspiration und gilt als Grande Dame des Champagners. Kein Wunder, denn Veuve Clicquot wurde 2012 zum meistverkauften Champagner der Welt.
Die Rolle der Frauen in der Champagnerproduktion sollte nicht unterschätzt werden. Sie waren oft die treibende Kraft hinter den Innovationen und Verbesserungen, die den Champagner zu dem machten, was er heute ist.
Die Verankerung des Champagners in der Populärkultur
Seit dem 19. Jahrhunder gilt der franzözische Schaumwein aus der Champagne als das Symbol für Reichtum, Luxus und Eleganz. Der Champagner wurde mehr und mehr mit Feierlichkeiten und besonderen Anlässen in Verbindung gebracht und wurde so zu einem Symbol für Luxus und die das Laissez-faire. Er wurde zum Getränk der Wahl Könige, Adlige und die aufstrebende Bourgeoisie, die ihn als Zeichen für ihren Status und ihren guten Geschmacks betrachteten.
Die Popularität des Champagners wuchs im 20. Jahrhundert weiter, als er zunehmend in Filmen, Liedern und Literatur erwähnt wurde. Er wurde zum Synonym für Feier und Freude und wurde oft bei wichtigen Ereignissen und Feiern ausgeschenkt. Diese Assoziationen trugen dazu bei, den Champagner in der Vorstellung der Menschen als das ultimative Feiergetränk zu verankern.
Die Zukunft des Champagners
Werfen wir einen Blick in die Zukunft. Wie die komplette Weinwelt, unterliegt auch der Champagner wechselnden Trends und Geschmackspräferenzen der Konsumenten. Einer der besagten Trends ist das wachsende Interesse an Jahrgangschampagnern. Diese Weine gelten als komplexer und besitzten eine einzigartige Natur und werden nur in besonderen Jahren produziert. Anders als ihre normalen Gegenstücke, haben sie neben ihrem Genuss einen weiteren Wert als Sammlerstücke.
Ein weiterer Trend, der auch vor der Weinwirtschaft kein Halt macht, ist die Konzentration auf nachhaltige und umweltfreundliche Produktionsmethoden und das vermehrte biologische bzw. biodynamische Bewirtschaften ihrer Weinberge. Was die Champagnerproduktion angeht, bemüht man sich um mehr Effizienz, eine konsequente Reduktion der Abfälle und die vermehrte Nutzung erneuerbarer Energien (z. B. Photovoltaik).
Die Zukunft des Champagners sieht also vielversprechend aus. Mit seiner reichen Geschichte und einer Innovationstadition ist es überaus wahrscheinlich, dass Champagner auch in den kommenden Jahrzehnten eine führende Rolle in der Welt des Weins spielen wird.
Als Konsument bleibt uns die spannende Möglichkeit, diesen Wandel sensorisch zu beobachten. Wie ein Champagner in 15 oder 30 Jahren schmecken mag, wissen wir erst, wenn wir ihn probiert haben.
Schlussfolgerung
Die Geschichte des Champagners ist eine Geschichte von Innovation, Anpassung und ständiger Verbesserung. Von den frühen Tagen der römischen Weinberge bis hin zu den modernen Trends der Nachhaltigkeit und Jahrgangsproduktion hat der Champagner eine lange Reise hinter sich. Doch trotz seiner reichen Geschichte und der vielen Veränderungen, die er im Laufe der Jahrhunderte durchlaufen hat, bleibt eines konstant: der Champagner ist und bleibt ein Symbol für Feier, Freude und Luxus.