Ein Cocktail-Shaker ist für jeden Barkeeper das wichtigste Werkzeug am Thresen. Für die Zubereitung vieler Cocktails ist er dabei nicht nur unerlässlich, sondern verleiht dem Ganzen auch ein gewisses Flair. Vor allem in den Händen professioneller Show-Barkeeper! Beim Cocktail-Shaker handelt es sich um ein geschlossenes Gefäß, in dem die Zutaten möglichst schnell und kräftig miteinander vermischt werden, während der Drink gleichzeitig heruntergekühlt wird. Durch das Schütteln wird der Cocktail schneller abgekühlt, da die einzelnen Komponenten immer wieder mit dem Eis in Berührung kommen.
Darüber hinaus sorgt ein Cocktail-Shaker auch für die optimale Verdünnung deines Getränks. Während das Eis beim Schütteln schmilzt und sich mit den Zutaten vermischt, fügt es eine kleine Menge Wasser hinzu. Dieser Vorgang ist bei der Zubereitung eines Cocktails entscheidend, da er die starken Aromen und auch den Alkoholgehalt abschwächt – das Ergebnis ist ein sanfterer Drink. Du solltest beim Schütteln Eiswürfel* oder große Eisstücke verwenden und kein Crushed Ice.
Den Ursprüngen auf der Spur: Geschichte der Cocktailshaker
Die Verwendung von Behältern zum Vermischen von Getränken lässt sich bis auf 7000 v. Chr. nach Südamerika zurückverfolgen. Die Wurzeln des modernen Cocktail-Shakers reichen allerdings in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Damals wurden alkoholische Cocktails noch zwischen zwei Gläsern geschüttelt. Die Idee, zwei unterschiedlich große Gläser zusammenzustecken, um ein Auslaufen zu verhindern, stammte übrigens von einem Wirt, der damit seinen Gästen eine besondere Show bieten wollte. In den späten 1800er Jahren wurde diese Praxis für Barkeeper zum Standard, und auch die ersten Patentanmeldungen für Cocktail-Shaker gehen auf diese Zeit zurück.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewann der Shaker an Popularität, indem originelle Cocktail-Shaker in Form von Zeppelinen, Pinguinen, Flugzeugen und anderen Objekten gestaltet wurden. Dies diente unter anderem zur Tarnung während der amerikanischen Prohibition. In den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts avancierte der Cocktailshaker schließlich zum Sinnbild für Stil und Klasse, tauchte in Filmen auf und wurde vor allem von den Reichen und Mächtigen benutzt.
Einen Cocktail-Shaker richtig benutzen
Lerne Schritt-für-Schritt, wie man einen Boston-Cocktail-Shaker richtig benutzt.
Dauer: 1 Minute
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Eis hinzugeben
Gib einen großen Eiswürfel* in den großen Mixbecher. Halte einen zweiten Eiswürfel über den großen Becher und haue von oben mit einem Barlöffel auf den Eiswürfel, dass er in mehrere Teile zerspringt (Cracked Ice) und in den Mixbecher fällt.
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Zutaten hinzugeben
Miss nun mit einem Jigger die Flüssigen Zutaten für deinen Cocktail ab und gib sie in den kleinen Mixbecher.
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Shaker schließen
Anschließend gießt du den Inhalt in den großen Mixbecher mit dem Eis, steckst den kleinen Becker leicht schräg in den Großen und haust mit Gefühl auf den Becherboden des kleinen Mixbechers, um den Shaker abzudichten.
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Schütteln!
Schüttel zunächst 1-2 Mal langsam und anschließend so kräftig zu kannst für 10 bis 20 Sekunden.
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Shaker öffnen
Mit einem leichten Schlag auf die Seite des großen Bechers, trennst du die beiden Behälter und öffnest den Shaker.
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Eingießen / Abseihen
Kleinen Becher zur Seite stellen und (je nach Cocktail) den Inhalt ins Gästeglas abseihen.
Versorgung:
- Eiswürfel
- Cocktailzutaten
Werkzeuge:
- Boston-Shaker
- Barsieb
Boston Shaker, Cobbler Shaker und Co: Cocktail-Shaker im Überblick
Die am häufigsten verwendeten Cocktailshaker lassen sich in drei Modelle unterteilen:
Cobbler Shaker / 3-teilige
Der Cobbler Shaker* ist ein dreiteiliger Shaker und wegen seiner einfachen Handhabung die perfekte Wahl für Anfänger. Er bietet alles, was du für die Zubereitung eines geschüttelten Cocktails benötigst, einschließlich einem Barsieb. Er besteht aus einem Becher aus Edelstahl, dem Deckel mit integriertem Sieb und einer Verschlusskappe, die in vielen Fällen auch als Jigger eingesetzt werden kann. Dieses Modell ist perfekt, wenn du am Abend nur ein oder zwei Cocktails mixen möchtest. Aufgrund seiner Eignung für Cocktailneulinge findet man ihn in nahezu jedem Cocktail Shaker Set.
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Boston Shaker / 2-teilige
Der Boston Shaker* ist die bevorzugte Variante bei professionellen Barkeepern. Er besteht aus zwei Teilen, einem großem, und einem kleinem Metallbecher, die ineinander gesteckt werden. Ein Strainer ist bei diesen Shakern nicht integriert und muss separat gekauft werden. Beim Boston Shaker* existieren zwei Varianten. Entweder mit einem Pintglas oder vollständig in Edelstahl, als Tin in Tin Variante. Ich empfehle ganz klar die robusten Modelle aus Metall. Diese gehen definitiv nicht zu Bruch und sind nahezu unzerstörbar.
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Speedshaker / 1-teilig
Der Speedshaker ist ein Mixbecher, der ähnlich funktioniert wie ein Bostonshaker, jedoch ohne ein spezielles Shakerglas. Er wird zeit- und arbeitssparend zum Mixen der Drinks direkt über das Gästeglas gestülpt. Für diese Art des Mixens benötigt es allerdings dickwandige und stabile Gläser. Man findet sie vor allem in Clubs und Diskotheken, wo Geschwindigkeit ein wichtiger Faktor. Der Mixbecher ist in der Regel aus Edelstahl hergestellt.
French Shaker / Parisian Shaker
Ein zweteilige French Shaker ist ein Hybrid zwischen Cobbler und Boston Shaker. Die Shaker bestehen aus einem Deckel und einer Shakerdose (wie ein Cobbler Shaker*), ohne aber das eingebaute Sieb zum abseihen. Optisch ähnelt er jedoch mehr dem Bostonshaker. Die Teile eines French Shaker sind deutlich Passgenauer als die eines Boston Shaker, was die Wahrscheinlichkeit für ein Auslaufen verringert.
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Der Dry Shake: Schütteln ohne Eis
Ein Dry Shake ist das Schütteln eines Cocktails – allerdings ohne Eis. Dies ist für alle Cocktails nötig, in denen Eiklar verwendet wird, wie beispielsweise beim Ramos Gin Fizz, damit sich das Eiweiß gründlich mit den restlichen Zutaten vermischt und der Cocktail schön schaumig wird.
Geschüttelt oder Gerührt: Was ist die richtige Wahl
Ob ein Cocktail geschüttelt oder gerührt wird, hängt von seinen Zutaten ab. Als Grundregel kannst du dir dabei merken: Cocktails die Säfte, Sahne oder andere trübe Zutaten enthalten, werden in der Regel geschüttelt, da sich die einzelnen Bestandteile beim Rühren nicht gut vermengen würden.
Ist der Cocktail klar und besteht lediglich aus leicht vermischbaren Komponenten, wird er im Mixingglas oder im Gästeglas mit Eis gerührt, um ihn auf die richtige Temperatur zu bringen und ihn auf den gewünschten Punkt zu verdünnen.
Der beste Shaker: Eine Frage des Geschmacks
Mit einem hochwertigen Cocktailshaker hast du die Möglichkeit, großartige Cocktails selbst zu mixen, egal ob du als professioneller Barkeeper arbeitest oder deine Drinks hinter deiner Hausbar zubereitest. Während Profis hunderte Drinks am Abend shaken und daher eher auf ein leichtes gewicht eines Shakers achten, stehen für Hobbybarkeeper häufig andere Aspekte im Vordergrund. Beim Cobbler Shaker benötigst du fast kein weiteres Zubehört, dafür ist bei ihnen das Reinigen etwas aufwänder als bei zweiteiligen Modellen.
Persönlich benutzte ich gerne einen dickwandigen Boston Shaker (Tin in Tin) von Piña. Dieser liegt für mich hervorragend in der Hand und nach dem Schütteln kann ich ihn schnell mit etwas heißem Wasser reinigen oder einfach in die Spülmaschine stellen.
Was ansonsten in keiner Hausbar fehlen darf!
- Jigger: Ein Jigger ist ein kleines Messgerät, das dazu dient, die Zutaten für Cocktails genau abzumessen. Es hat normalerweise zwei Enden mit unterschiedlichen Volumina, typischerweise 40 ml und 20 ml.
- Barlöffel: Langer, dünner Löffel mit einer durchgehenden Spirale am Griff, zum Mixen und Schichten von Cocktails. Je nach Modell findet sich am Löffelende eine kleine Gabel, ein Muddler oder ein „Gegengewicht“. Letzteres eignet sich perfekt, um große Eiswürfel zu zertrümmern.
- Muddler / Stößel: Ein stabförmiges Gerät aus Holz oder Metall, mit dem Zutaten (z. B. Minze und Limetten für einen Mojito) zerstoßen werden. Dadurch entfaltet sich der Geschmack und die ätherischen Öle werden freigesetzt.
- Zitruspresse: Saftpresse zum Auspressen von frischen Zitrusfrüchten wie Zitronen, Limetten und Orangen. Frischer Zitrussaft wird in zahlreichen Cocktails verwendet.
- Barsieb (Strainer): Wird verwendet, um Eis und andere feste Bestandteile beim Umfüllen ins Gästeglas zurückzuhalten..
- Eiskühler und Eiszange: Ein Eisbehälter dient zur praktischen Aufbewahrung von Eiswürfeln, eine Eiszange zur hygienischen Handhabung und zum Einfüllen von Eis.
- Rührglas: Hohes Glas mit Ausguss zum Mixen bestimmter Cocktails, die beim Shaken trüb und unansehnlich werden.
- Cocktailspieße: Um Garnierungen wie Oliven, Kirschen oder Zitronenschalen zu befestigen.
- Blender / Standmixer: unerlässliches Tool für Daiquiris, Piña Coladas oder Margaritas. Sorgen für eine gleichmäßige, schaumige oder cremige Konsistenz. Ein Blender ist besonders hilfreich, wenn Sie Cocktails mit frischen Früchten oder gefrorenen Zutaten zubereiten möchten.
Fazit
Unsere Reise in die lebendige Welt der Cocktail-Shaker hat uns von den faszinierenden Ursprüngen dieses unentbehrlichen Werkzeugs bis zu seinen praktischen Anwendungen in der heutigen Barkultur geführt.
Die unterschiedlichen Typen des Cocktailshakers haben dabei jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile. Ob du dabei lieber einen French, Boston, Speed oder einen Cobbler benutzt, hängt letztendlich von deinem persönlichen Bedürfnissen ab. Entscheidend ist das Verständnis über die grundlegende Funktion des Shakens: nämlich das Kühlen, Verdünnen und Vermischen des Drinks.
Mit der richtigen Shaler in der Hand und ein wenig Übung wirst du zum Meister deiner Hausbar. Und denk immer daran: Die wichtigsten Zutaten eines jeden Cocktails sind Leidenschaft, Kreativität und der Spaß am Entdecken neuer Geschmäcker und Kombinationen. Cheers!