Frühlingszeit ist Spargelzeit! Doch was solltest du beim Kauf von Spargel beachten und wie unterscheidest du treffsicher frische Stangen von alter Ware? Ist Bruchspargel von minderer Qualität und wir klären die Frage, ob sich Spargel einfrieren lässt oder nicht
Die Fragen rund ums Thema Spargelkauf und dessen richtige Aufbewahrung sind zahlreich und deshalb erhältst du in diesem Beitrag die wichtigsten Tipps für den Einkauf des köstlichen und gesunden Stangengemüses.
Wann solltest du Spargel kaufen?
Ob weiß, grün oder violett: Die Spargelsaison beginnt in Deutschland ab Ende März und endet pünktlich am 24. Juni, dem Johannistag. Innerhalb dieser Zeitspanne bekommst du regionalen Spargel von bester Qualität. Doch warum ist ausgerechnet am 24. Juni Schluss mit der Spargelernte? Grund hierfür ist, dass der Spargel noch genügend Kraft tanken und in den Wurzeln einlagern kann, damit man ihn im kommenden Jahr erneut ernten kann. Daher wird der letzte Trieb der Pflanze wachsen gelassen. Aus ihm entwickelt sich ein kleiner Busch mit nadelförmigen Blättern – die eigentliche Spargelpflanze. Um noch genügend Energie zu tanken, benötigt der Spargel vor dem ersten Frost mindestens 100 Tage Zeit. Die feingliedrigen Stiele werden gerne von Floristen benutzt, um sie in Blumensträuße einzuarbeiten.[/vc_column_text][vc_column_text]
Frische ist Trumpf beim Spargelkauf
Spargel sollte vom Feld direkt auf den Teller. Das bestätigt das Leibnitz-Institut für Gemüse und Zierpflanzenbau in Großbeeren bei Berlin. Dort fand man heraus, dass Spargel am besten schmeckt, wenn er höchstens einen Tag alt ist. Bereits am zweiten Tag ist ein deutlicher Verlust an Aromen mess- und schmeckbar. Ein möglicher Grund hierfür ist der schnelle Zuckerabbau in den Stangen, wobei die genauen Ursachen für den Geschmacksverlust noch geklärt werden müssen. Am besten kaufst du deine Stangen daher direkt beim Spargelhof, wo er noch am selben Morgen gestochen wurde.
Handelsklassen sagen nichts über die Qualität aus!
Vor allem im Einzelhandel wirst du immer wieder über abgepackten Spargel mit vielversprechenden Aufschriften wie: Handelsklasse Extra I und ähnliches stolpern. Zwar sind diese Handelsklassen bereits abgeschafft, werden jedoch von vielen Händlern weiterhin freiwillig abgedruckt, wegen ihrer verkaufsfördernden Wirkung.
Diese Handelsklassen spiegeln jedoch weder die Frische, noch die geschmackliche Qualität des Spargels wieder. Sie sagen eigentlich nur etwas über die Dicke, Länge und Farbe des Spargels aus.
Außerdem erfüllt die Verpackung einen weiteren Zweck. Sie verdeckt die Enden der Spargelstangen. Sind diese eingefallen oder trocken, ist er bereits alt. Deshalb solltest du immer den unteren Teil der Spargelstangen genau begutachten.
Feucht und saftig – So sieht frischer Spargel aus!
Wenn du frischen Spargel kaufen willst, darfst du dich nicht von der Dicke oder Farbe der Stangen täuschen lassen, sondern solltest einen genauen Blick auf die Schnittenden legen. Sind diese leicht feucht und saftig, ist der Spargel noch frisch.
Ein einfacher Test: Mit zwei Fingern vorsichtig das Ende zusammendrücken. Gibt es etwas nach und tritt ein wenig Saft an der Schnittkante aus, ist der Spargel frisch. Der austretende Saft sollte dabei einen leichten und nicht aufdringlichen Geruch verströmen.
Besonders frischen Spargel erkennst du mit dem sogenannten Quietschtest. Dafür reibst du mehrere Spargelstangen aneinander. Entsteht hierbei ein quietschender Ton, hältst du frische Stangen in den Händen.
Dunkel & feucht – Gekauften Spargel richtig lagern
Am besten schmeckt das edle Gemüse, wenn es vom Feld direkt auf dem Teller landet. Maximal ein Tag sollte zwischen Ernte und Verzehr liegen, um den maximalen Geschmack zu erhalten. Doch nicht immer ist das möglich. Wenn du deinen Spargel nicht am selben Tag verarbeiten kannst und ihn möglichst frisch halten möchtest, solltest du ihn in ein feuchtes Küchentuch einwickeln und im Kühlschrank lagern. Doch auch so solltest du ihn spätestens nach drei Tagen verarbeiten. Wenn es irgendwie möglich ist, solltest du ihn jedoch immer frisch einkaufen.
Kann man Spargel einfrieren?
Ja, Spargel kann recht problemlos eingefroren werden, wenn du dich an einige grundlegende Dinge hältst. Zuerst solltest du ihn vor dem Einfrieren waschen, schälen und in einzelne Portionen aufteilen. Bei grünen und violetten Varianten entfällt das Schälen. Bevor du deinen Spargel portioniert ins Gefrierfach legst, solltest du ihn jedoch noch gründlich trocken tupfen. So lassen sich bei Bedarf auch kleinere Mengen oder einzelne Stangen entnehmen.
Wichtig: Gefrorener Spargel sollte nicht aufgetaut, sondern direkt in kochendes Wasser gelegt werden. Beginnt das Wasser anschließend wieder zu kochen, benötigt er circa 10 bis 15 Minuten Garzeit. Die genaue Dauer hängt von der Dicke der Stangen ab.
Besonders geeignet zum Einfrieren sind die Schalen und Reste, um daraus später eine leckere Spargelcremesuppe zuzubereiten. Tiefgefrorener Spargel sollte innerhalb von 6 Monaten verarbeitet werden.
Warum hat mein Spargel blaue / violette Köpfe?
Keine Sorge, dein Spargel ist nicht verdorben. Siehst du Stangen mit dunklen Köpfen, liegt es am Kontakt mit Sonnenlicht. Der Spargel hat also seinen Kopf aus der Erde gestreckt. Schwarz-Weiß-Folien die über den Spargelfeldern liegen verhindern eine ungewollte Färbung der Köpfe, dienen aber primär zur Temperaturregulierung im Beet. Ohne den Schutz der Folie färben sogenannte Anthozyane die Stangen rötlich-blau ein. Dieser Prozess ist vollkommen natürlich und dient der Pflanze als Sonnenschutz. Der Pflanzenfarbstoff ist sogar gesund, da er unsere Zellen vor freien Radikalen schützt. Hierzulande gelten verfärbte Spargelköpfe fälschlicherweise häufig als Qualitätsmangel, während man sie in Frankreich besonders schätzt.
Komplett dunkel gefärbte Stangen nennt man violetten Spargel. Er ist intensiver im Geschmack und meist günstiger als die weiße Variante, da die Färbung oft als Qualitätsmangel fehlinterpretiert wird.
Ist Bruchspargel minderwertig?
Auf keinen Fall! Bruchspargel entsteht meistens, weil die Stangen zu kurz abgestochen wurden oder in der Schälmaschine, beziehungsweise beim Waschen, brachen. Da frische Spargelstangen recht empfindlich sind, fällt eine beachtliche Menge an Bruchspargel an der günstig erhältlich ist.
Der Bruch schmeckt genau so gut wie die intakten Stangen. Vor seiner Zubereitung sollte man jedoch noch einmal genau die Schale kontrollieren. Vor allem wenn die Stangen in der Schälmaschine brachen, weiß man nie genau ob und wo sich noch Schalenreste an den Stangen befindet. Ist der Spargel bereits beim Waschen gebrochen, kommt man um das Schälen nicht herum.
Bruchspargel eignet sich hervorragend für alle, die auf die optische Qualität nicht all zu viel Wert legen oder für jene, die den Spargel als Salat oder Suppe zubereiten möchten. Wer billig kauft, kauft hier definitiv keine mindere Qualität.
Checkliste: So kaufst du immer frischen Spargel
- Die Schnittenden sollten nicht braun sein. Drückt man sie zwischen den Fingern leicht ein, sollten sie etwas nachgeben und klarer Saft austreten der nur leicht riecht.
- Frischer Spargel ist fest und sollte sich nicht stark biegen lassen. Achtung: Bruchgefahr!
- Die Schale von frischem Spargel lässt sich leicht mit dem Fingernagel einritzen und nicht ist verholzt.
- Reibt man frische Stangen aneinander, ertönt ein quietschender Ton.
- Verfärbte Köpfe sind kein Qualitätsmangel.
- Handelsklassen geben keine Auskunft über die geschmackliche Qualität.
- Für bestmöglichen Geschmack muss Spargel am selben Tag gestochen und verzehrt werden.
- Die frischesten Stangen bekommst du auf einem Spargelhof in deiner Nähe.