Syrah / Shiraz: Rebsorte und Wein im Portrait

Syrah / Shiraz: Rebsorte und Wein im Portrait

Der Syrah (auch Shiraz genannt) ist eine der ältesten Rebsorten und zählt zu den bedeutendsten Sorten für die Produktion von hochwertigen Rotweinen. Er gehört neben Cabernet Sauvignon und Pinot Noir zu den edelsten Rotweinsorten. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles wissenswerte zur Rebsorte Syrah.

Angefangen bei seiner Herkunft und seinen Anbaubedingungen bis hin zu seinen Aromen, Speisenkombinationen und den besten Anbaugebieten. Egal, ob du ein Weinneuling oder ein leidenschaftlicher Weinliebhaber bist, dieser Artikel enthält alles Wissenswerte, was du über diese edle Rebsorte und ihre Rotweine benötigst.

Was ist Shiraz / Syrah?

Shiraz und Syrah sind eigentlich die gleiche Rebsorte, werden aber meist synonym verwendet. Die Syrah-Traube stammt ursprünglich aus Frankreich und ist eine Kreuzung aus den Rebsorten Dureza und Mondeuse Blanche. Sie ist eine mittelkräftige Rotweintraube, die intensive, farbintensive Weine mit reifen Brombeer- oder dunklen Kirscharomen sowie einem Hauch Pfeffer und Gewürzen hervorbringt. Sie ist auch für ihre Tannine bekannt, die ihm Struktur und Alterungsfähigkeit verleihen.

Der Name Shiraz stammt womöglich von der gleichnamigen Stadt im Iran, wo die Sorte zum ersten Mal angebaut worden sein soll. Seitdem hat sich die Rebe in viele Teile der Welt verbreitet und wird heute in Australien, Südafrika, Kalifornien und vielen anderen Ländern angebaut.

Herkunft und Geschichte der Rebsorte Syrah

Die wuchskräftige Sorte hat ihre Wurzeln in der Region Rhône-Alpes im Südosten Frankreichs, insbesondere in der nördlichen Rhône. Der Syrah ist eine natürliche Kreuzung zwischen den alten Sorten Mondeuse Blanche (weiße Sorte, die hauptsächlich in der Region Savoie angebaut wird) und Dureza (dunkelhäutige Traube aus der Ardèche im Südwesten Frankreichs). Beide Rebsorten sind heute nahezu unbekannt und spielen keine Rolle in der Weinbereitung mehr.

Die erste Erwähnung der Syrah stammt aus dem Mittelalter in der Region Syrah, wo sie seitdem angebaut wurde und später in andere Teile Frankreichs und in die Welt exportiert wurde. Eine Studie aus dem Jahr 1998, die von der Forschungsgruppe von Carole Meredith am Department of Viticulture and Enology der University of California, Davis durchgeführt wurde, bestätigte mit DNA-Analysen und umfangreichem Traubenreferenzmaterial aus der Weinbau-Forschungsstation in Montpellier, Frankreich, dass Syrah der Nachkomme der Rebsorten Dureza (Vater) und Mondeuse blanche (Mutter) ist.

Die in Kalifornien angebaute Rebsorte Petite Sirah ist eine Kreuzung aus dem Syrah und Peloursin. Sie ist mit der aus Frankreich stammenden Sorte Durif identisch – wie eine DNA-Analyse bewies. Sie unterscheidet sich von der Syrah durch ihre Robustheit und Widerstandsfähigkeit gegenüber heißem, trockenem Klima und wird häufig zur Herstellung kräftiger, würziger Rotweine verwendet.

Obwohl Syrah nachweislich seit dem Mittelalter im Rhonetal angebaut wurde, existieren es keine Aufzeichnungen darüber, wann genau der Syrah entstand.

Ampelografische Merkmale

Der Shiraz hat eine grüne, stark behaarte Triebspitze, einen aufrechten Wuchs und einen späten Austrieb. Die Blätter sind mittelgroß, fünfeckig und leicht gebuchtet. Seine Trauben sind mittelgroß, zylindrisch, blauschwarz, stark beduftet, mit dünner Beerenhaut und saftigem Fruchtfleisch.

Anbaubedingungen für den Syrah Wein

Die Shiraz-Traube wächst am besten in warmen Klimazonen und bevorzugt mittelschwere Böden. Sie braucht viel Sonne und gleichmäßig warme, aber nicht zu heiße Temperaturen während der Wachstumsperiode. Er ist empfindlich gegenüber Kälte und Nässe in der Blütezeit und auch seine Trauben reagieren empfindlich auf Kälte und einer hohen Luftfeuchtigkeit während der Reifezeit. Bei ungünstigen Bedingungen reifen sie nicht vollständig aus, was sich negativ auf den Weingeschmack niederschlägt. Seine recht dünne Beerenhaut macht ihn außerdem Anfällig für Botrytis.

Der Syrah gedeiht am besten in einem eher trockenen Klima mit niedriger Luftfeuchtigkeit angebaut wird. Die Trauben müssen trocken gehalten werden und eine gute Luftzirkulation aufweisen, um Pilzkrankheiten entgegenzuwirken. Während der Traubenreife benötigen die Früchte viel direkte Sonneneinstrahlung um auszureifen. Bei zu viel Sonne und Hitze kippt er jedoch schnell. Die damit einhergehende Überreife bringt einen extremen Qualitätsverlust seiner Weine mit sich. Winzer in heißen Anbaugebieten müssen daher die Reife der Trauben stets im Blick behalten, um den besten Lesezeitpunkt zu bestimmen.

Fruchtig bis Würzig: Geschmack des Weins

Die Rotweinsorte bringt in der Regel tanninreiche Weine von mittlerem bis vollem Körper hervor, die über einen hohen Säuregehalt verfügen. Sie besitzen intensive Nuancen von Pflaumen, dunklen Kirschen sowie einen Hauch von Pfeffer, Leder oder Gewürzen Veilchen und Brombeeren. Die Gerbstoffe sind in der Regel weicher und deutlich besser integriert als bei Rotweinen aus beispielsweise Cabernet Sauvignon.

Die Weine können entweder leicht und fruchtbetont oder reichhaltig und vollmundig sein. Das Geschmacksprofil kann je nach Region und Anbaubedingungen stark variieren, aber die charakteristischen Noten von dunklen Früchten, Pfeffer und Gewürzen sind meist vorhanden.

Schon gewusst? Sortenrein ausgebaut weißt der Syrah den höchsten Resveratrolgehalt aller Rotweine auf. Resveratrol ist ein Molekül, dessen kardioprotektive, antioxidative und krebshemmende Wirkung in mehreren klinischen Studien nachgewiesen wurde.

Shiraz / Syrah Rotwein – Optimale Wahl für herzhafte Speisen

Syrah ist eine optimale Wahl zu gegrilltem Fleisch und Gemüse beziehungsweise kräftigen und herzhaften Gerichten. Sie passen besonders gut zu Rind-, Lamm- und Wildfleisch sowie zu Gerichten mit Tomaten. Der kräftige Tropfen kann mit intensiven Gerichten kombiniert werden. Die Tannine helfen, das Fett zu durchdringen und das Aroma des Essens zu verstärken.

Der Syrah passt besonders gut zu kräftig-würzigem Käsesorten. Einige empfehlenswerte Käsesorten sind zum Beispiel:

  • Brie
  • Camembert
  • Cheddar
  • Gouda
  • Blauschimmelkäse
  • Parmigiano*
  • Gruyère

Die Kombination von Käse und Wein hängt allerdings auch von den persönlichen Geschmacksvorlieben ab.

Verschiedene Arten des Syrah und Shiraz

Die Syrah-Traube wird in vielen Regionen der Welt angebaut, und es gibt viele verschiedene Arten von Syrah-Weinen. Sie können leicht und fruchtig oder reichhaltig und vollmundig sein, und das Geschmacksprofil kann je nach Region und Anbaubedingungen stark variieren.

  • In Frankreich zeigt er sich in der Regel leicht und fruchtig, mit heller Säure und subtilen Tanninen. Die Weine zeigen in der Nase oft rote Früchte und einen Hauch von Pfeffer, und am Gaumen ist er meist frisch und lebendig.
  • In Australien sind die Shiraz in der Regel vollmundiger, mit einem intensiven Bukett von dunklen Früchten und einem Hauch von Gewürzen.
  • In Kalifornien kommen sie vollmundiger, mit einer intensiven Nase von dunklen Früchten und einem Hauch von Gewürzen daher und zeigen sich reif und marmeladig, mit einem langen Abgang. In Südafrika sind die Weine in der Regel vollmundiger, mit intensiven Anklängen von dunklen Früchten und einem Hauch von Gewürzen.

Anbaugebiete und bedeutende Rebflächen der Syrah Traube

Die besten Regionen für Syrah verfügen über ein warmes Klima und gut durchlässige Böden. Die Syrah-Traube braucht viel Sonne und Temperaturen, die während der gesamten Vegetationsperiode konstant, aber nicht zu heiß sein dürfen. Sie ist besonders in Frankreich, Australien und Südafrika verbreitet, wird aber in vielen anderen Weinbauländern wie Spanien, Italien, Chile und den USA angebaut.

Der Syrah zählt zu den wichtigsten Rebsorten Frankreichs. Die bedeutendste Anbauregion für die Sorte findet sich dabei im Rhônetal. Hier wird sie hauptsächlich in den Appellationen Côte-Rôtie, Hermitage und Crozes-Hermitage angebaut und gerne mit Grenache verschnitten. Die von hier stammenden Syrah-Weine sind für ihre komplexe Nase und ihre Fähigkeit zur Alterung bekannt. Eines der bekanntesten und renommiertesten Anbaugebiete für Syrah ist dabei Châteauneuf-du-Pape. Die Region ist berühmt für ihre komplexen und eleganten Tropfen, die aus bis zu 16 Rebsorten zusammengestellt werden, von denen der Syrah eine der wichtigsten darstellt. Sie haben eine tiefrote Farbe und ein Bukett von schwarzen Früchten wie Pflaume und schwarzer Johannisbeere, sowie Gewürzen und Pfeffer. Sie sind ausgezeichnete Lagerweine und entwickeln sich mit der Zeit immer weiter.

  • In Australien ist die Region Barossa Valley im Süden des Landes das wichtigste Anbaugebiet für Syrah. Hier wird er für seinen kräftigen, fruchtbetonten Charakter mit würzigen Noten geschätzt. Andere wichtige Anbaugebiete in Australien sind die Regionen McLaren Vale, Hunter Valley und Yarra Valley.
  • In Südafrika hat die Region Stellenbosch eine lange Tradition im Anbau von Syrah. Hier bringen Önologen Weine hervor, die für ihre Fruchtigkeit und ihre Würze bekannt sind. Andere wichtige Anbaugebiete in Südafrika sind die Regionen Paarl, Swartland und Robertson.
  • In Kalifornien sind die Central Coast und die Region Napa Valley die bedeutendsten Anbaugebiete für Syrah. In der Central Coast werden Syrahweine mit kräftigem und fruchtbetontem Bukett produziert, während in Napa Valley Syrahweine mit komplexen und eleganter Varianten produziert werden.
  • In Deutschland findet sich die Rebsorte auf lediglich 30 Hektar Rebfläche wieder. Dennoch gibt es einige Winzer, die hier Charakterweine hervorbringen. Besonders in Regionen wie der Pfalz, Rheinhessen und Baden entstehen Syrahweine, die sich durch ihre Qualität auszeichnen. Der fortschreitende Klimawandel und das damit einhergehende wärmere und trockene Wetter trug in den letzten Jahren zur Verbesserung der Weinqualität bei, wodurch sie an Beliebtheit gewannen.

Insgesamt ist Syrah eine vielseitige und anpassbare Rebsorte, die in vielen unterschiedlichen Anbaugebieten und Klimazonen kultiviert wird, was ihr eine breite Aromenpalette verleiht. Bei unseren österreichichen Nachbarn ist der Syrah seit 2001 als Qualitätsrebsorte zugelassen.

Renommierte Weine und Weingüter

Eines der bekanntesten Anbaugebiete für Syrah-Weine ist das nördliche Rhône-Tal in Frankreich. Hier werden Weine von höchster Qualität produziert, die in der Regel intensiv und komplex sind. Einige der renommiertesten Weingüter aus der nördlichen Rhône sind E. Guigal und Paul Jaboulet Aîné. Sie sind bekannt für ihre konzentrierten, komplexen Weine, die lange gelagert werden können.

  • In Südafrika hat die Syrah-Rebsorte in den letzten Jahren an Popularität gewonnen und wird heute in vielen Regionen des Landes angebaut. Zwei bekannte Weingüter sind Rust en Vrede oder Thelema. Sie sind bekannt für ihre fruchtigen und aromatischen Tropfen mit einer angenehmen Säure und geringen Tanninen.
  • In Australien wird er wird in vielen Regionen des Landes angebaut. Einige der renommiertesten Weingüter sind Penfolds, d’Arenberg und Torbreck. Ein besonders bekanntes Anbaugebiet für Syrah in Australien ist die Region Barossa Valley, die für ihre vollmundigen Exemplare bekannt ist. Auch in den Regionen McLaren Vale und Yarra Valley entstehen Tropfen mit einer eleganten und reifen Tanninstruktur. Vor allem der Penfolds Grange gilt international als einer der Besten Syrahweine.
  • In den USA hat Syrah seinen Platz in den Anbaugebieten Kalifornien, Washington und Oregon gefunden. Einige der renommiertesten Weingüter sind Sine Qua Non und Charles Smith. Aromen wie Schwarze Johannisbeere, Pfeffern und Gewürzen zeichen ihn in den Anbauregionen Washington und Oregon aus.

Es lohnt sich also, Syrahs aus verschiedenen Anbaugebieten zu probieren, um seine Vielfalt an Aromen zu entdecken, die diese Rebsorte in unterschiedlichen Regionen hervorbingt. Wer sich für einen deutschen Vertreter der Sorte interessiert, dem kann ich den Syrah vom Weingut Knipser wärmstens ans Herz legen.

Kaufempfehlungen für Syrah

Beim Kauf eines guten Syrah sollten einige Faktoren beachtet werden, um eine Flasche zu finden, die deinen Vorstellungen eines guten Syrah bestmöglich entspricht. Um eine passende Flasche zu finden, die dir persönlich zusagt, solltest du die Sorte jedoch bereits etwas besser kennen, denn das Etikett allein hilft Laien nur wenig weiter.

  1. Anbaugebiet/e: Wie bereits erwähnt, gibt es viele Anbaugebiete für Syrah, die jeweils ihre eigenen charakteristischen Aromen und Geschmacksrichtungen haben. Einer aus Frankreich wird anders schmecken als einer aus Australien.
  2. Jahrgang: Syrahs können gut altern und ihre Aromen entwickeln sich mit der Zeit. Ältere Vertreterhaben oft ein komplexeres Aromenspiel und einen runderen Charakter als Jüngere.
  3. Preis: Der Preis alleine ist kein Indikator für die Qualität, aber eine hochpreisige Flasche kann ein Indiz für eine handwerkliche Herstellung sein.
  4. Fachhändler: Beim Weinhändler deines Vertrauens findest du definitiv eine Flasche die exakt deinen Erwartungen entspricht. Hier kannst du deine Vorstellungen äußern, dich beraten lassen und im besten Fall den Wein sogar probieren. So weißt du also genau, welchen Syrah du da gerade kaufst.

Fazit

Der Syrah ist eine unglaublich facettenreiche Rebsorte, die sich weltweit großer Beliebtheit erfreut. Vom kühlen, erdigen Charakter aus Frankreich bis hin zu den fetten Wuchtbrummen aus Australien oder Kalifornien. Nach diesem Artikel bist du sicherlich deutlich schlauer und findest nun genau den richtigen Syrah für deinen Geschmack. Cheers!


Quelle Titelbild: Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof – 76833 Siebeldingen, GERMANY

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