Doppio Passo Primitivo di Manduria Riserva DOC 2019

Ausführliche Verkostungsnotiz

darf ich vorstellen: Einer der furchtbarsten Weine, die ich mir seit langem antun musste. Glücklicherweise nur ein Glas. Der Rest landete im Ausguss.

bis auf die Farbe gibt es absolut nichts positives über diesen Wein zu verkünden.

die Nase unscheinbar, fast nicht vorhanden. Nur mit der Lupe erkennt man Aromen von roten Früchten und Vanille vom Ausbau. Tertiäraromen, die er haben müsste, sucht man vergebens! Mit ganz viel Fantasie kann man da vielleicht noch Backpflaume bzw.  trockenreibe erkennen, aber das kann auch meinem unsterblichen Optimismus geschuldet sein.

absolut scheußlich am Gaumen. Bitter, scharf, unreife tannine die zwar nicht adstringierend, aber sich widerlich bitter am Gaumen festkrallen. Dagegen war sein billiger Bruder förmlich eine diabetisch süße Wonne.

jeder Cent für diese Flasche ist einer zu viel. Wie kann so ein Wein zu den am meist verkauften Weinen im Lebenmitteleinzelhandel sein?!

Ich dachte bisher ja, primitivo ist der klassische crowdpleaser mit dem man fast nichts falsch machen kann, aber das grenzt an Rebvergewaltigung.

Zusätzliche Infos

Die Riserva des Doppio Passo ist das Flagschiff der Marke. Während sein kleiner Bruder ausschließlich im Stahltank ausgebaut wird, darf die Riserva für 9 Monate im Eichenfass reifen.

Was dieses Flagschiff kann und ob man sich es antun muss, ist eine andere Frage. Fazit: Abstand halten!