Zurück an die Mosel. Nachdem die letzten Wochen ausschließlich unter dem Zeichen der Rheingau- und Pfalz-Weine standen, geht es jetzt zurück zu meinem lieblings Weinanbaugebiet – die Mosel.
Die Mosel verbinde ich eigentlich nur mit Prädikatsweinen. Um Guts- oder Ortsweine habe ich mich bisher immer recht erfolgreich gedrückt oder sind einfach nicht in Erinnerung geblieben. Doch Wissenslücken sind dazu da gestopft zu werden, also griff ich dieses Mal nicht zu Kabi, Spätlese und Co., sondern zu einem simplen Ortswein aus Bernkastel.
Berncasteler Riesling feinherb: Im Glas und in der Nase
Helles strohgelb mit grünlichem Schimmer. So präsentiert sich der 2015er Berncasteler Riesling im Glas.
In der Nase dann typisch Riesling. Pfirsich, gelbe Früchte, Äpfel, Aprikose und etwas Petrol. Dahinter ein paar exotische Noten, die ich aber nicht einordnen konnte.
Am Gaumen
Im Mund gestaltet er sich recht leicht, frisch und sauber. Nichts Spannendes. Eben ein perfekter Alltagswein. Allerdings merkt man nur sehr wenig von seiner »feinherben« Natur. Er wirkt eher, als wäre er zwischen trocken und halbtrocken angesiedelt. Das mag eventuell an der Säure liegen, die deutlich hervorsticht und somit die Frucht und die Süße überdeckt.
Der Nachhall ist im mittleren Bereich anzusiedeln und hinterlässt einen etwas dumpfen Eindruck.
Sommer. Pizza. Berncasteler Riesling
Ein solider Wein, aber keine Offenbarung. Für rund 6,00 € macht man beim 2015er Berncasteler Riesling nichts verkehrt. Wer einen Wein für einen unkomplizierten Frühsommerabend sucht, ist hier auf der sicheren Seite. Durch die rassige Säure passt der 2015er Berncasteler Riesling wunderbar zu fettigem Fisch oder, wie in unserem Fall, selbst gemachte Pizza mit Büffelmozzarella, Salami und einem Schuss Olivenöl.